Symptome – Beschwerden
Divertikelkrankheit

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Divertikelkrankheit/Divertikulitis hinweisen:

Leitsymptome

  • Schmerzen im Unterbauch (kolikartig), meist im linken unteren Quadranten (linke Unterbauch); sowohl Spontan- als auch Loslassschmerz, der bis zu einigen Tagen anhält  (ca. 90 % der Divertikel sind im Sigma lokalisiert) [Bewegungsabhängigkeit des Schmerzes spricht für eine Sigmadivertikulitis; ähnelt der Appendicitis, man spricht auch von einer "Linksseiten-Appendicitis"]
  • Zeichen der lokalen Peritonitis (Bauchfellentzündung) wie z. B. Abwehrspannung
  • Fieber [37,6-38 °C]
  • Stuhlunregelmäßigkeiten: Diarrhoe (Durchfall) bzw. Obstipation (Verstopfung; „Schafskot-ähnlicher Stuhl")
  • Tenesmen – beständiger schmerzhafter Stuhldrang
  • Anorexie (Appetitlosigkeit)
  • Walzenförmiger Tumor (tastbare und druckdolente/druckschmerzhafte Walze im linken Unterbauch)

Nach Nahrungsaufnahme kann es zu einer Zunahme der Symptomatik (wg. Motilitätssteigerung) kommen.
Flatulenz (gesteigerte Gasbildung; Blähungen) und Defäkation (Stuhlentleerung) und führen zu einer Linderung oder Beseitigung der Beschwerden.

Die klassische Symptomtrias der Divertikulitis besteht aus:

  • Abdominalschmerzen/Bauchschmerzen (meist linker unterer Quadrant/Unterbauch)
  • Fieber [37,6-38 °C]
  • Leukozytose (Vermehrung der Leukozyten (weiße Blutkörperchen) im Blut): > 10-12.000/μl]

Begleitsymptome

  • Meteorismus* (Blähungen)
  • Flatulenz
  • Nausea (Übelkeit)*
  • Stuhlunregelmäßigkeiten* (Veränderungen der Stuhlfrequenz, mühsame Stuhlpassage, gesteigerter Stuhldrang, kleinvolumiger Stuhlgang, Schleimabgang)
  • Rektale Blutung (Blutung aus dem Mastdarm) – häufiger bei einer Divertikulose (in 10-30 % der Fälle) als bei der Divertikulitis
  • Pollakisurie (Drang zu häufigem Wasserlassen ohne vermehrte Harnausscheidung), Dysurie (unangenehme, erschwerte oder schmerzhafte Blasenentleerung), Pneumaturie (Ausscheidung von Gasen über den Urin) – in seltenen Fällen durch Kompression des Ureters sogar einhergehend mit Mikro- bzw. Makrohämaturie (Vorhandensein von sichtbarem Blut im Urin) – sowie Schmerzen im Genitalbereich/Dyspareunie (Schmerzen beim Verkehr) deuten auf lokale Komplikationen hin (Fistelung, Perforationen in die Blase, Irritation des Plexus sacralis)

*Nebenbefunde eines Reizdarmsyndroms

Weitere Hinweise

  • Auch bei rechtsseitiger oder suprapubischer (oberhalb des Schambeins") Schmerzlokalisation muss differentialdiagnostisch an eine Divertikulitis gedacht werden.
  • Die Symptomatik der symptomatischen unkomplizierten Divertikelkrankheit zeigt eine Ähnlichkeit zum Reizdarmsyndrom.
  • Entzündungsfreie Divertikel sind, außer seltenen Blutungen, asymptomatisch. Der größte Anteil der Divertikelträger (über 80 %) bleibt ein Leben lang beschwerdefrei (asymptomatische Divertikulose).
  • Die gedeckte Perforation (Durchbruch eines Divertikels) mit Abszessbildung ist zuweilen klinisch nicht von der einfachen Divertikulitis zu unterscheiden! Sie kann sowohl asymptomatisch als auch mit den Zeichen einer lokalen Peritonitis einhergehen.
     
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