Mittelgesichtsanhebung (Midfacelifting)

Das Midfacelift – auch Mittelgesichtsanhebung genannt – ist ein operatives kosmetisches Verfahren, das der Modellierung des Mittelgesichts, also dem Bereich zwischen Augen und Mundwinkel, dient. Im Bereich des mittleren Gesichtsdrittels führen typische Alterserscheinungen zu einem unbefriedigenden Äußeren, das vielen Patienten nicht gefällt und zu einem verminderten Selbstvertrauen führen kann. Insgesamt entsteht durch diese altersbedingten Veränderungen ein eingefallener, schmaler und hohlwangiger Ausdruck im Mittelgesicht:

  • ausgeprägte Nasolabialfalten – Falten zwischen Nase und Lippen
  • Erschlaffung der Unterlider
  • Hauterschlaffungen
  • Konvexität des Nasenrückens
  • Ptosis (Absenkung) des Wangenfetts 
  • Rarefizierung (Substanzverminderung) des Nasenskeletts
  • Reduktion des subkutanen Fettgewebes (Unterhautfettgewebe) – das führt zu eingefallenen Wangen
  • Schwund des subkutanen Fettgewebes im Nasenbereich
  • Verbreiterung der Nase
  • Verlängerung der Nase

Insgesamt beinhaltet das Midfacelift die Anhebung der abgesunkenen und eingefallenen Strukturen (Ptosiskonzept) mithilfe einer ästhetisch-chirurgischen Methode. 

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Ausgeprägte Tränensäcke durch Absenkung des Gewebes
  • Ausgeprägte Nasolabialfalte durch Absenkung des Gewebes
  • Eingesunkene Wangen durch Absenkung des Gewebes

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

Absolute Kontraindikationen

  • Bekannte Allergie auf Anästhetika bzw. Lokalanästhetika

Relative Kontraindikationen

  • Bekannte Krampfneigung (Epilepsie)
  • Einnahme von Antikoagulantien (gerinnungshemmende Medikamente)
  • Zu hohe Erwartungshaltung des Patienten an das Resultat der Operation
  • Schwere Herzerkrankungen
  • Schwere Lungenerkrankungen
  • Schwere Leberschäden
  • Schwere Nierenschäden
  • Thromboseneigung (Thrombophilie)

Vor der Operation

Vor der Operation sollte ein intensives Anamnesegespräch durchgeführt werden, das die Krankengeschichte und die Motivation zu dem Eingriff einschließt. Die Durchführung, eventuelle Nebenwirkungen und die Folgen der Operation sollten ausführlich erörtert werden.
Beachte: Die Anforderungen der Aufklärung sind strenger als üblich, da Gerichte im Bereich der ästhetischen Chirurgie eine „schonungslose“ Aufklärung fordern.

Des Weiteren sollten Sie vor der Operation für die Dauer von sieben bis zehn Tagen weder Acetylsalicylsäure (ASS) noch Schlafmittel oder Alkohol zu sich nehmen. Sowohl Acetylsalicylsäure als auch andere Schmerzmittel verzögern die Blutgerinnung und können zu unerwünschten Blutungen führen.
Raucher sollten ihren Nikotinkonsum bereits vier Wochen vor dem Eingriff stark einschränken, um die Wundheilung nicht zu gefährden.

Das Operationsverfahren

Der Eingriff erfolgt entweder in Allgemeinanästhesie oder in Analgosedierung (schmerzfreier Dämmerschlaf unter Schmerzblockade). Der Zugang zum Mittelgesicht erfolgt wie bei einer Unterlidstraffung: Der Schnitt befindet sich unter der Lidkante mit Verlängerung zur Seite in einer natürlich vorhandenen Lachfalte. Wenn es sich um einen ausgeprägten Befund handelt, der einer stärkeren Anhebung bedarf, kann der Schnitt in der Lachfalte bis in die Region des Schläfenhaars verlängert werden. Durch den Schnitt führt der Chirurg seine Instrumente ein und präpariert sorgfältig die Weichteile des Mittelgesichtes und zusätzlich die Knochenhaut, sodass diese vorsichtig von der Unterlage abgehoben werden können. Das Gewebe wird nun leicht unter Spannung gesetzt, ca. 2 cm nach oben versetzt und vernäht, außerdem wird überschüssige Haut entfernt. Zu beachten ist, dass nicht die Haut, sondern die Gewebeschichten darunter unter Spannung gesetzt werden, um ein dauerhaft schönes Ergebnis zu erhalten. Die Naht verschwindet später wie bereits erwähnt in der natürlichen Lachfalte bzw. in der Schläfenregion.

Durch diese Operationstechnik wird das Unterlid wieder optisch verkürzt, die Tränensäcke verschwinden in der Tiefe, die Nasolabialfalte wird geglättet. Zusätzlich erhält die Wangenregion wieder Volumen und somit eine jugendliche Kontur. Der Effekt kann ergänzend mit einem Wangenimplantat (Jochbeinverstärkung) unterstützt werden. Ob dies nötig ist, hängt vom Ausgangsbefund ab. Oft kann der Eingriff mit einer Hebung des äußeren Lidwinkels, oder mit einer Hebung der Brauenregion kombiniert werden, da auch hier meist bereits Gewebe abgesunken ist.

Anästhesieverfahren: Allgemeinanästhesie (Vollnarkose)
Operationsdauer: 2-3 Stunden

Nach der Operation

  • Verband: Nach der Operation wird ein Pflasterverband angelegt, der die Narbe in ihrer Position hält und das Gewebe stützt.
  • Schwellungen: Kühlpads können helfen, postoperative Schwellungen zu reduzieren.
  • Aktivitätseinschränkungen: Sportliche Aktivitäten und direkte Sonneneinstrahlung auf die Narben sollten für etwa einen Monat vermieden werden.
  • Narbenpflege: Eine Rötung der Narben ist normal und bildet sich normalerweise innerhalb weniger Wochen zurück.
  • Kontrolluntersuchungen: Regelmäßige Nachsorgetermine sind wichtig, um den Heilungsprozess zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Mögliche Komplikationen

Frühkomplikationen

  • Allergische Reaktionen: Reaktionen auf Anästhetika oder andere während der Operation verwendete Substanzen, die sofort oder kurz nach dem Eingriff auftreten können.
  • Wundheilungsstörungen: Einschließlich Aufreißen der Wundränder (Dehiszenz), das unmittelbar nach der Operation oder in den ersten Tagen der Heilung auftritt.
  • Nachblutungen und Hämatome: Blutergüsse und Blutungen im Operationsbereich, die in den ersten Stunden bis Tagen nach dem Eingriff auftreten können.
  • Ödeme: Schwellungen im Operationsbereich, die typischerweise unmittelbar nach der Operation auftreten und sich innerhalb von Tagen oder Wochen zurückbilden.
  • Wundinfektionen: Bakterielle Infektionen im Operationsbereich, die kurz nach dem Eingriff auftreten und eine frühzeitige Behandlung erfordern.

Spätkomplikationen 

  • Keloide: Verstärkte Narbenbildung, die sich erst Wochen oder Monate nach der Operation entwickeln kann.
  • Sensibilitätsstörungen: Temporäre oder dauerhafte Veränderungen in der Sensibilität des Operationsbereichs, die manchmal erst einige Zeit nach dem Eingriff erkennbar werden.
  • Thrombose: Bildung eines Blutgerinnsels in einem Gefäß, das sich Tage bis Wochen nach dem Eingriff entwickeln kann.
  • Dog Ears: Hautüberschüsse an der Operationsnarbe, die möglicherweise erst nach vollständiger Heilung sichtbar werden und eine zweite Korrektur erfordern könnten.

Ihr Nutzen

Nach einem Midfacelifting erscheint das gesamte Gesicht jünger, frischer und hat mehr Spannung. Der kosmetische Eingriff korrigiert wirkungsvoll lästige Alterserscheinungen und  verleiht Ihrem Gesicht einen fröhlichen Ausdruck.

Literatur

  1. Worret WI, Gehring W: Kosmetische Dermatologie. Springer Verlag 2003

     
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