Ursachen
Minimal-Change-Glomerulonephritis

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Die genauen Ursachen, die zu einer Minimal-Change-Glomerulonephritis (MCGN) führen sind noch unbekannt. Man geht davon aus, dass eine autoimmunologische Komponente beteiligt ist.
Es soll zu einer gestörten T-Zell-Aktivität (T-Lymphozyten oder kurz T-Zellen bilden eine Gruppe von weißen Blutkörperchen, die der Immunabwehr dienen) und als Konsequenz darauf zu einer Fehlfunktion der Podozyten (Zellen der Nierenkörpcherchen) kommen.

Folgende Faktoren können mit der Erkrankung assoziiert sein:

  • Der Begriff "Minimal-Change" bezieht sich auf die sehr geringen Veränderungen in Gewebeschnitten der Niere betroffener Personen: Charakteristisch ist das unauffällige, einem Normalbefund entsprechende lichtmikroskopische Bild.
  • Ein lichtmikroskopisches Zeichen für das Vorliegen einer MCGN sind fettige Ablagerungen in den proximalen Anteilen des Tubulussystems (Nierenkanälchen oder Harnkanälchen). Dieses erklärt sich durch die vermehrte Filtration von Lipoproteinen aufgrund der glomerulären Schädigung.
  • Elektronenmikroskopisch lässt sich eine Verbreiterung der Podozytenfortsätze erkennen. Dieses führt zu einer Störung der Architektur des glomerulären Filters. Typischerweise sind an einigen Stellen die Podozyten von der Basalmembran abgelöst.

Ätiologie (Ursachen)

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Hämatologische Neoplasien (Blutkrebs)
  • Morbus Hodgkin (Lymphogranulomatose) – ein bösartiger Tumor des Lymphsystems
  • Nach atopischen Anfällen bei einer Allergie
  • Nach Infekten verschiedenster Art, unter anderem auch bei einer HIV-Infektion
  • Nahrungsmittelallergie
  • Non-Hodgkin-Lymphom – bösartiger Tumor des Lymphsystems, der nicht die Diagnosekriterien des Morbus Hodgkin erfüllt
  • Paraneoplastische (neben einer bestehenden Krebserkrankung auftretend) Syndrome – bei verschiedenen bösartigen Tumoren wie dem Mesotheliom, dem Nieren-, Mamma- (Brustkrebs), Kolon- (Darmkrebs) oder Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs)

Medikamente

  • Interferon α – Medikamente mit antiviraler (gegen Viren gerichtete), wachstumshemmender und immunregulatorischer Eigenschaft
  • Lithium
  • Nicht-Steroidale Antiphlogistika (NSAR) – Schmerzmittel wie Ibuprofen
  • Penicillamin (Chelatbildner)
  • Quecksilber
  • Rifampicin – Antibiotikum (Medikament gegen bakterielle Infektionen)

Weitere Ursachen

  • Nach Impfungen
     
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