Die Orchitis zeigt in der Regel ein typisches klinisches Bild.
Häufig liegt die Orchitis in Kombination mit einer Epididymitis (Nebenhodenentzündung) vor und wird dann als Epididymoorchitis bezeichnet.
Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen
- Urinstatus (Schnelltest auf: pH-Wert, Leukozyten, Nitrit, Eiweiß, Glucose Blut), Sediment
- Urinkultur (Erregernachweis und Resistogramm, das heißt Austestung geeigneter Antibiotika auf Sensibilität/Resistenz); Gewinnung per Mittelstrahlurin.
[akute Epididymitis: Enterobacterales; bei sexueller Genese Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae] - Bakteriologie (kulturell): Ejakulat auf Erreger (aerob u. anaerob) und Resistenz, (ggf. inkl. Gonokokken und Chlamydien (spezielles Abstrichmaterial), evtl. auch auf Mykobakterien)
- Polymerase-Kettenreaktion aus Erststrahlurin – zur Untersuchung auf sexuell übertragbare Infektionen
Laborparameter 2. Ordnung ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Mumps-Antikörper-Nachweis
- ggf. Syphilis-Serologie (Lues)
- ggf. differenzierte Serologie (z. B. Chlamydia trachomatis, Neisseria gonorrhoeae)
- ggf. molekularbiologische Diagnostik zum Erregernachweis
- Hodenbiopsie (Gewebeentnahme aus dem Hoden) – zur Diagnostik bei asymptomatischen Entzündungsprozessen; Infertilität (spezifische Marker für eine nicht-invasive Diagnostik stehen bislang nicht zur Verfügung)