Körperliche Untersuchung
Sarkoidose

Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:

  • Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpertemperatur, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
    • Inspektion (Betrachtung) der Haut, der Schleimhäute und der Skleren (weiße Teil des Auges) 
      • [Erythema nodosum (Knotenrose), Lokalisation: beide Unterschenkelstreckseiten, am Knie und den Sprunggelenken; seltener an den Armen oder dem Gesäß
      • Rotbräunliche Papeln (von lateinisch papula "Bläschen" oder Knötchen)
      • Lupus pernio (großknotigen Form der Sarkoidose; flächenhafte, livide Infiltration von Nase, Wangen, Ohrläppchen)
      • Narbensarkoidose (gelbbräunliche Veränderungen an Narben)
      • Abdomen (Bauch)
        • Form des Abdomens?
        • Hautfarbe? Hautbeschaffenheit?
        • Effloreszenzen (Hautveränderungen)?
        • Pulsationen? Darmbewegungen?
        • Sichtbare Gefäße?
        • Narben? Hernien (Brüche)?]
    • Inspektion und Palpation (Abtasten) der Lymphknotenstationen (ggf. Biopsie/Gewebeentnahme; vor allem der Hiluslymphknoten)
    • Auskultation (Abhören) des Herzens [Bradykardien/Herzfrequenz: < 60 Schläge pro Minute bei 12-61 % der Betroffenen]
    • Untersuchung der Lunge
      • Auskultation (Abhören) der Lunge
      • Bronchophonie (Überprüfung der Weiterleitung hochfrequenter Töne; der Patient wird aufgefordert, mehrmals mit spitzer Stimme das Wort "66" auszusprechen, während der Arzt die Lunge abhört)
        [verstärkte Schallleitung durch pulmonale Infiltration/Verdichtung des Lungengewebes (z. B. bei Pneumonie) die Folge ist, die Zahl „66" ist auf der erkrankten Seite besser zu verstehen als auf der gesunden Seite; bei verminderter Schallleitung (abgeschwächt oder fehlend): z. B. bei Pleuraerguss, Pneumothorax, Lungenemphysem). Die Folge ist, die Zahl "66" ist über der erkrankten Lungenpartie kaum hörbar bis fehlend, da die hochfrequenten Töne stark gedämpft werden]
      • Perkussion (Abklopfen) der Lunge [z. B. hypersonorer Klopfschall bei Asthma bronchiale, Lungenemphysem; Schachtelton beim Pneumothorax]
      • Stimmfremitus (Überprüfung der Weiterleitung tiefer Frequenzen; der Patient wird aufgefordert, mehrmals mit tiefer Stimme das Wort "99" auszusprechen, während der Arzt seine Hände auf den Brustkorb oder Rücken des Patienten legt)
        [verstärkte Schallleitung durch pulmonale Infiltration/Verdichtung des Lungengewebes (z. B. bei Pneumonie) die Folge ist, die Zahl „99" ist auf der erkrankten Seite besser zu verstehen als auf der gesunden Seite; bei verminderter Schallleitung (abgeschwächt: z. B. Atelektase, Pleuraschwarte; stark abgeschwächt oder fehlend: bei Pleuraerguss, Pneumothorax, Lungenemphysem). Die Folge ist, die Zahl "99" ist über der erkrankten Lungenpartie kaum hörbar bis fehlend, da die tieffrequenten Töne stark gedämpft werden]
    • Untersuchung des Abdomens 
      • Perkussion des Abdomens/Untersuchung des Bauchraums durch das Beklopfen der Bauchdecke mit den Fingern
        • [Dämpfung des Klopfschall durch vergrößerte Leber oder Milz, Tumor, Harnstau?
        • Hepatomegalie (Lebervergrößerung) und/oder Splenomegalie (Milzvergrößerung)?: Abschätzen von Leber- und Milzgröße]
      • Palpation des Abdomens (Druckschmerz?, Klopfschmerz?, Hustenschmerz?, Abwehrspannung?, Bruchpforten?, Nierenlagerklopfschmerz?)
  • Augenärztliche Untersuchung – bei Verdacht auf Augenbeteiligung
  • Dermatologische Untersuchungbei Hautbeteiligung
  • Kardiologische Untersuchung – bei Herzbeteiligung
  • Neurologische Untersuchung – bei Verdacht auf Beteiligung des zentralen Nervensystems
  • Orthopädische Untersuchung – bei muskuloskelettalen Manifestationen

In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.

 

     
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