Medizingerätediagnostik
Gallensteine (Cholelithiasis)

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Abdomensonographie (Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane; hier: Gallenblase und Leber); Methode der ersten Wahl bei Verdacht auf Cholelithiasis (Gallensteine). [Befund:
    • Cholelithiasis: Die Sensitivität (Prozentsatz erkrankter Patienten, bei denen die Krankheit durch die Anwendung des Verfahrens erkannt wird, d. h. ein positiver Befund auftritt) zum Nachweis von Gallenblasenstein wird mit 98 % angegeben; Steine in der Gallenblase zeigen sich als echoreicher Reflex mit typischem dorsalen ("rückwärtigen") Schallschatten; Steine in den Gallenwegen führen zu einer Erweiterung des Ductus choledochus (Hauptgallengang) und der intrahepatischen Gallenwege
    • Cholezystitis (Gallenblasenentzündung):
      • ödematös verdickte Gallenblasenwand mit echoarmem Randsaum; mit/ohne perivesikale Flüssigkeit; meistens sind Konkremente nachweisbar
        • Differentialdiagnosen eines Gallenblasenwandödems: akute Hepatitis (Leberentzündung), Leberzirrhose ("Schrumpfleber") mit Pfortaderhochdruck, schwere Rechtsherzinsuffizienz (Herzschwäche), schwerer Albuminmangel; Adenomyomatose (nicht-entzündliche, nicht-tumoröse Erkrankung unklarer Ursache, die zu einer Wandverdickung der Gallenblase führt), chronische Cholezystitis (Gallenblasenentzündung), Neoplasie (Neubildung)
      • sonographisch-palpatorisches Murphy-Zeichen mit ca. 90%igen Genauigkeit für die Diagnose einer akuten Cholezystitis; dabei wird die Gallenblase sonographisch aufgesucht und unter Sicht von außen mit dem Finger komprimiert. Das Murphy-Zeichen ist positiv, wenn der Patient dabei einen Druckschmerz angibt.]

Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Stufe II der Diagnostik (beide nachfolgende Verfahren sind gleichwertig bei der Choledocholithiasis (Vorhandensein von Steinen in den Gallengängen) mit einer Sensitivität und Spezifität über 90 % [1])::
    • Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie (MRCP) – Methode der ersten Wahl bei Verdacht auf Gallengangssteine; nicht geeignet für Steine < 3 mm
    • Endosonographie (endoskopischer Ultraschall (EUS); Ultraschalluntersuchung, die von innen durchgeführt wird, d. h., dass der Ultraschallkopf mittels eines Endoskops (optisches Instrument) direkt mit der inneren Oberfläche (beispielsweise der Schleimhaut des Magens/Darms) in Kontakt gebracht wird.) – Verdacht auf Mikrolithiasis (multiple, 1-3 mm große Steine)
  • Computertomographie (CT) des Abdomens (Abdomen-CT) – Methode der ersten Wahl bei komplizierten Verläufen, d. h. Komplikationen, wie das Gallenblasenempyem, Abszesse im Gallenblasenbett oder eine Perforation
  • Endoskopisch-retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP; endoskopisches Verfahren, mit dem diagnostische und therapeutische Eingriffe durchgeführt werden können. Neben der Darstellung des Pankreasgangs, der Gallenwege und der Gallenblase mit Röntgenkontrastmittel können auch Steine entfernt oder die Öffnung des Gallengangs (Papilla vateri) geweitet werden) – bei gleichzeitiger therapeutischer Absicht indiziert

Literatur

  1. Giljaca V et al.: Endoscopic ultrasound versus magnetic resonance cholangiopancreatography for common bile duct stones. Cochrane Database Syst Rev. 26. February 2015 doi: 10.1002/14651858.CD011549 
     
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