ENA-Antikörper

Bei den ENA-Antikörpern handelt es sich um eine Gruppe von Autoantikörpern, die gegen extrahierbare nukleäre Antigene reagieren. Man kann mehrere Einzelparameter unterscheiden. Dazu zählen:

  • Aktin
  • Centromer-Protein-A/-B
  • Hsp90
  • Ku (Ki)
  • Jo-1
  • M2
  • PCNA
  • Scl-70
  • Sm
  • SS-A (Ro)
  • SS-B (La)
  • To/Th
  • U1-RNP

ENA-Antikörper können häufig bei Kollagenosen nachgewiesen werden.

Zu den Kollagenosen zählen
(Häufigkeit des Nachweises):

  • Dermatomyositis (Anti-Jo-1 40 %) – Erkrankung, die die Haut und die Muskulatur betrifft und vor allem mit diffusen Bewegungsschmerzen einhergeht
  • Lupus erythematodes (Anti-Ro 20-60 %; Anti-La 15-40 %; Anti-Sm 10-30 %; Anti U1-RNP 10 %) – Systemerkrankung, die die Haut und das Bindegewebe der Gefäße betrifft und so zu Vaskulitiden (Gefäßentzündungen) zahlreicher Organe wie Herz, Nieren oder Gehirn führt
  • Polymyositis (Anti-Jo-1 40 %) –  systemische entzündliche Erkrankung der Skelettmuskeln mit einer perivaskulären lymphozytären Infiltration. 
  • Progressive systemische Sklerose (Anti-Scl70 50-70 %; Centromer-AK 50-90 %) – siehe Sklerodermie
  • Sharp-Syndrom (Anti-U1 RNP 100 %) – chronisch-entzündliche Bindegewebserkrankung, die die Symptome mehrerer Kollagenosen wie Lupus erythematodes, Sklerodermie oder Polymyositis beinhaltet
  • Sklerodermie (Anti-Scl70 50-70 %) – seltene Autoimmunerkrankung, die mit einer Bindegewebsverhärtung der Haut allein oder der Haut und innerer Organe (besonders Verdauungstrakt, Lungen, Herz und Nieren) einhergeht
  • Sjögren-Syndrom (Anti Ro 40-70%; Anti-La 30-50%) (Gruppe der Sicca-Syndrome) – Autoimmunerkrankung aus der Gruppe der Kollagenosen, die zu einer chronisch entzündlichen Erkrankung der exokrinen Drüsen, am häufigsten der Speichel- und Tränendrüsen, führt; typische Folgeerkrankungen bzw. Komplikationen des Sicca-Syndroms sind:
    • Keratokonjunktivitis sicca (Syndrom des trockenen Auges) aufgrund fehlender Benetzung von Horn- und Bindehaut mit Tränenflüssigkeit
    • erhöhte Kariesanfälligkeit durch Xerostomie (Mundtrockenheit) aufgrund verminderter Speichelsekretion
    • Rhinitis sicca (trockene Nasenschleimhäute), Heiserkeit und chronischer Hustenreiz sowie eine gestörte Sexualfunktion durch Störung der Schleimdrüsenproduktion des Respirationstraktes und der Genitalorgane

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • Blutserum

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht nötig

Störfaktoren

  • Nicht bekannt

Normwert

Normwert Immunoblot negativ

Indikationen

  • Verdacht auf Kollagenosen

Interpretation

Interpretation erhöhter Werte

  • Dermatomyositis (Anti-Jo-1 40 %)
  • Lupus erythematodes (Anti-Ro 20-60 %; Anti-La 15-40 %; Anti-Sm 10-30 %; Anti U1-RNP 10 %)
  • Polymyositis (Anti-Jo-1 40 %)
  • Progressive systemische Sklerose (Anti-Scl70 50-70 %; Centromer-AK 50-90 %)
  • Sharp-Syndrom (Anti-U1 RNP 100 %)
  • Sklerodermie (Anti-Scl70 50-70 %)
  • Sjögren-Syndrom (Anti Ro 40-70%; Anti-La 30-50%)

Hinweis

  • Der Nachweis von dsDNS-AAK und ENA-AAK ist hochspezifisch für eine Autoimmunerkrankung!
     
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