Chlorid

Bei Chlorid handelt es sich um ein wichtiges Element, welches zu den Elektrolyten (Blutsalzen) gezählt wird.

Chlorid ist das Hauptanion der extrazellulären Flüssigkeit (außerhalb der Körperzellen befindliche Flüssigkeit).
Die Chlorid-Konzentration ändert sich meist analog zur Natriumkonzentration. Chlorid ist von Bedeutung für den Säure-Basen- und den Elektrolyt (Salz)-Wasser-Haushalt.

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • Blutserum

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht nötig       

Störfaktoren

  • Nicht bekannt

Normwerte – Blut

  Normwerte in mmol/l
Neugeborene 95-112
Säuglinge 95-112
Kinder 95-112
Erwachsene 96-110

Indikationen

  • Verdacht auf Störungen im Säure-Basen-Haushalt

Interpretation

Interpretation erhöhter Werte (im Serum; Hyperchlorämie/Hyperchloridämie)

  • Einnahme von Chlorid (Ammoniumchlorid; Argininchlorid; Lysinchlorid)
  • Gabe von Bromid
  • Hyperventilation (chronisch) – Atmung über den Bedarf hinaus z. B. wg. Fieber, ZNS- Erkrankungen
  • Renale tubuläre Azidose (hyperchlorämische metabolische Azidose) – angeborene oder erworbene nierenbedingte Störung des Säure-Basen-Haushalts
    • Autoimmunerkrankungen
    • Diabetes mellitus
    • interstitielle Nephropathie
    • genetische Ursache
    • nach urthro-enteraler Operation – z. B. nach Ureterosigmoidostomie (operative Verbindung zwischen Harnleiter und Dickdarm nach Entfernung der Harnblase)
    • nach Gabe von Amphotericin B

Interpretation erniedrigter Werte (im Serum; Hypochlorämie/Hypochloridämie)

  • Metabolische (stoffwechselbedingte) Alkalose – übermäßiger Basengehalt im Blut
    • Hyperaldosteronämie – zu hohe Blutwerte des Aldosteron; wird vor allem für die Flüssigkeitsregulation benötigt
    • Morbus Cushing (Cushing-Syndrom) – Erkrankung, bei der von der Hirnanhangsdrüse zu viel ACTH produziert wird, wodurch es zu einer vermehrten Stimulation der Nebennierenrinde und als Folge davon zu einer übermäßigen Cortisolproduktion kommt
    • ACTH-bildende Tumoren
    • Bartter-Syndrom – sehr seltene Stoffwechselerkrankung, die vor allem mit Hyperaldosteronismus und infolgedessen Hypokaliämie (Kaliummangel) einhergeht
    • Milch-Alkali-Syndrom (Burnett-Syndrom) – Erkrankung, die durch ein Überangebot an Alkalien wie Milch und Calicumcarbonat bedingt ist
  • Respiratorische (atmungsbedingte) Alkalose – wg. Hyperventilation (beschleunigte Atmung, die schneller und manchmal tiefer ist als es der Stoffwechsel des Körpers erfordert)
  • Einnahme von Diuretika (entwässernde Medikamente)
    • Etacrynsäure
    • Furosemid
  • Intestinaler Verlust von Chlorid
    • chronisches Erbrechen
    • Magensaftdrainage
    • kongenitale Chloridorrhoe – Diarrhoe (Durchfall), die durch eine Chloridmalabsorption bedingt ist