Physiologie
Prostatakarzinom

Die normale Prostata wird bereits intrauterin ("innerhalb der Gebärmutter") in der 12. Schwangerschaftswoche angelegt, bleibt dann aber rudimentär bis sie sich in der Pubertät unter dem Einfluss von Androgenen weiter entwickelt.

Die Produktion endogener prostatarelevanter Hormone erfolgt zu 90 % im Hoden und zu 10 % in der Nebennierenrinde.

Testosteron ist das bedeutendste Androgen. Es wird in den Leydigzellen des Hodens unter dem Einfluss von luteinisierendem Hormon (LH) aus der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gebildet. Die Sekretion (Ausschüttung) von LH wiederum wird reguliert durch das LH-Releasing-Hormon (LHRH) aus dem Hypothalamus (Abschnitt des Zwischenhirns). Testosteron wirkt negativ rückkoppelnd im Hypothalamus und bremst so die weitere Sekretion von LHRH, LH und Testosteron.

Das wichtigste Androgen der Nebenniere ist das Dehydroepiandrosteron (DHEA). Seine Bildung wird durch Adrenocorticotropes Hormon (ACTH) stimuliert. Die Stimulierung der ACTH-Freisetzung erfolgt über das Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH)

In der Prostata werden beide Androgene durch die 5-α-Reduktase zu Dihydrotestosteron (DHT) metabolisiert (verstoffwechselt). DHT ist drei- bis fünfmal wirksamer als Testosteron selbst. In der Kernmembran wird DHT an den Androgenrezeptor gebunden, dies führt über mehrere Zwischenstufen zur Freisetzung von wichtigen Wachstumsfaktoren wie dem epidermal growth factor (EGF) oder dem platelet-derived growth factor (PdGF).

Die normale Entwicklung und Funktion der Prostata ist von einer ausgewogenen Homöostase (Fließgleichgewicht)zwischen Zelltod und Zellersatz abhängig. Androgene sind dafür Voraussetzung. Sowohl eine chemische als auch eine chirurgische Kastration (Entfernung beider Hoden) resultiert in einem schnellen Anstieg der Zelltod-Rate (Apoptose-Rate). Umgekehrt führt die Zufuhr von Androgenen zu einer Wiederherstellung der normalen Prostataarchitektur und -funktion.

Neben dem Testosteron wurden mittlerweile auch andere Hormone identifiziert, die mit dem Wachstum der Prostata in Verbindung gebracht wurden. So kann zum Beispiel FSH in vitro ("im Reagenzglas") das Wachstum von Prostatazellen stimulieren, zudem wurden FSH-Rezeptoren in der Prostata identifiziert. Daraus schließt man auf einen autokrinen-parakrinen Wachstumregulationskreis in der Prostata.

     
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