Labordiagnostik
Polyzythämie

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild [Zunahme von Hämatokrit (Anteil der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) am Volumen des Blutes) und einer Erythrozytose (Zunahme der Erythrozyten) und oft auch Nachweis einer Leukozytose (Zunahme der Leukozyten/weiße Blutkörperchen) und Thrombozytose Zunahme der Thrombozyten/Blutplättchen) im peripheren Blut; Polyglobulie: Hämoglobin (Hb)-Cut-off-Werte bei 16,5 g/dl für Männer und 16 g/dl bei Frauen]
  • Differentialblutbild

Laborparameter 2. Ordnung ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) 
  • Leberparameter Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) und Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT, GGT), alkalische Phosphatase, Bilirubin
  • Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin, ggf. Cystatin C bzw. Kreatinin-Clearance
  • Alkalische Leukozytenphosphatase (ALP; Leukozyten-AP) [ALP-Index: bei Polycythaemia vera (PV)]
  • Harnsäure [u. a. ↑ bei chronisch-myeloproliferativen Erkrankungen]
  • LDL [u. a. ↑ bei chronisch-myeloproliferativen Erkrankungen]
  • Gerinnungsparameter PTT, Quick
  • Erythropoetin (EPO)
    • EPO ist erhöht bei:
      • Hypoxie (Sauerstoffmangel) ‒ durch viele verschiedene Ursachen bedingt
        • Chronische Anämie (Blutarmut) nicht-renaler Genese (nicht nierenbedingt)
        • Akuter Blutverlust und chronische Blutungen, nicht näher bezeichnet
        • Lungenerkrankungen, nicht näher bezeichnet
        • Herzerkrankungen, nicht näher bezeichnet
      • Paraneoplastisch bei Nierentumoren (Nierenzellkarzinom), Nebennierenadenome, Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs), Leberzellkarzinome
      • Polyglobulie
      • Im 2. und 3. Trimenon (Schwangerschaftsdrittel) der Schwangerschaft sind die Erythropoetinwerte physiologisch erhöht
    • EPO ist vermindert bei:
      • AIDS
      • Chronische Niereninsuffizienz (Nierenschwäche)
      • Dialyse (Blutwäsche)
      • Hungerzustände
      • Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
      • Polycythaemia vera (PV) ‒ Erkrankung, bei der es zu einer Vermehrung aller Zellreihen im Blut kommt
      • renaler (nierenbedingter) Anämie (Blutarmut)
      • Tumoranämie (tumorbedingte Blutarmut)
  • Molekulargenetische Untersuchungen: JAK2-V617F- bzw. JAK2 Exon12-Mutationen (Material: Heparin-Knochenmark; EDTA-Knochenmark-Blut):
    • JAK2-V617F-Mutation findet sich in > 98 % der Patienten mit PV, bei den restlichen 5 % kann meist eine von 8 bekannten JAK2 Exon 12-Mutationen nachgewiesen werden; nur in wenigen Fällen lässt sich kein klonaler Marker nachweisen
    • Überexpression des PRV1-Gens, die bei nahezu 100 % der PV-Patienten nachweisbar ist
     
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