Phytotherapeutika
Arthrose

Pflanzliche Antirheumatika

Zur unterstützenden, analgetischen (schmerzstillenden) Therapie können pflanzliche Präparate verwendet werden. Anwendung findet vor allem:

  • Brennnesselkraut – analgetische und antirheumatische Wirkungen; Dosierung: 50-100 g Brennesselbrei pro Tag
  • Gamma-Linolensäure (GLA) – z. B. Borretschöl, Nachtkerzenöl; Gamma-Linolensäure ist eine Omega-6-Fettsäure, die über dem Prostaglandin-Stoffwechsel antiinflammatorisch wirkt; Dosierung: > 1.400 mg/d
  • Hagenbuttenpulver – lipophile Wirkstoffe, d. h. gut in Fetten und Ölen löslich, mit potentiell analgetischen Effekten wie Hemmung von COX, Elastase, Zytokinen sowie antioxidativer Wirkung. Dosierung: 10 g/d; wg. Lipophilie ist ein Einnahmeabstand von mindestens zwei Stunden bei Kombination mit anderen Medikamenten einzuhalten
  • Ingwer [1] – Inhaltsstoffe des Ingwers wirken als Inhibitor (Hemmstoff) der Cyclooxygenase (COX-2); des Weiteren Hemmung der Lipoxygenase und dadurch antiinflammatorische (entzündungshemmende) Effekte sowie Behinderung der Expression von TNFα. Ingwer sorgte für Schmerzlinderung und eine bessere Beweglichkeit. Die Tagesdosis Ingwer reicht von 500-1.000 mg.
  • Teufelskrallenwurzel – enthält Iridoide; diese wirken über eine Hemmung von COX-2, Lipooxygenasen, Zytokinen, Elastase und antioxidative Effekte. Die analgetische Wirkung ist leicht. Dosierung: 50 mg/d Harpagosid [2]
  • Weidenrinde (lat. salix alba) – wg. Gehaltes an Salicin, welches im Körper zu Salicylsäure umgebaut wird. Diese wirkt über die Hemmung von COX-1 und -2, Lipoxygenasen, Hyaluronidase und Zytokinen, was deren analgetische Wirkung erklärt. Dosierung: 120 (-720) mg/d Salicin

Salben zur äußeren Anwendung

Bei den Salben unterscheidet man zwischen durchblutungsfördernden Mitteln und antiinflammatorische Analgetika (Schmerzmittel, die entzündungshemmend wirken):

  • Es werden dazu nichtsteroidale Antiphlogistika, das heißt entzündungshemmende Arzneimittel ohne Cortisol verwendet. Die Salben verschaffen eine lokale (örtliche) Linderung der Beschwerden. 
  • Durchblutungsfördernde Mittel führen zu einer vermehrten Durchblutung und damit zu einer Erwärmung der eingesalbten Region, was von vielen Patienten als angenehm empfunden wird. Neben der gesteigerten Durchblutung tritt auch eine Analgesie (Schmerzlinderung) auf.

Einige Wirkstoffe, die die Durchblutung fördern, sind unter anderem:

  • Capsaicinoide – Gemisch aus Capsaicin, Dihydrocapsaicin und Norhydrocapsaicin; Scharfstoffe aus Paprika und Cayennepfeffer
  • Nikotinsäureester – Ester der Nicotinsäure werden topisch als hyperämisierende Dermatika (durchblutungsfördernde Arzneimittel, die zur Anwendung an der Haut bestimmt sind) eingesetzt
  • Ätherische Öle – z. B. aus Rosmarin, Kampfer und Latschenkiefer

Literatur

  1. Bartels EM et al.: Efficacy and safety of ginger in osteoarthritis patients: A meta-analysis of randomized placebo-controlled trials. Osteoarthritis and Cartilage 2014; online 7. Oktober; doi: 10.1016/j.joca.2014.09.024
  2. Gagnier JJ et al.: Herbal medicine for low back pain. Cochrane Database Syst Rev 2006; CD004504

     
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