Einleitung
Morbus Whipple

Der Morbus Whipple – umgangssprachlich Whipple-Krankheit genannt – (Synonyme: Intestinale Lipodystrophie; Lipodystrophia intestinalis; engl.: Whipple's disease; ICD-10-GM K90.8: Sonstige intestinale Malabsorption) ist eine chronische Infektionserkrankung, die durch die Actinomycete (Gruppe von Bakterien) Tropheryma whippelii (grampositives Stäbchenbakterium) verursacht wird und den Dünndarm betrifft. Neben dem Darmsystem können auch andere Organsysteme befallen sein (Multisystemerkrankung).

Der Erreger findet sich z. B. in Abwässern.

Die Erkrankung tritt sehr selten auf.

Mensch-zu-Mensch-Übertragung: Nein.  

Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen beträgt 3 : 1. In früheren Studien wurde sogar ein Verhältnis von 8 : 1 angegeben.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auf. Bei Diagnosestellung sind die Betroffenen im Durchschnitt 55 Jahre alt. 

Genauere Angaben zur Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) und Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) gibt es nicht. In Mitteleuropa scheinen weniger als eine Person pro 1 Million Bürger pro Jahr betroffen zu sein. Man schätzt, dass bei 2-4 % der Bevölkerung eine asymptomatische Kolonisierung des Darmlumens vorliegt (in Europa).

Verlauf und Prognose: Neben dem Darmsystem können auch andere Organsysteme befallen sein (Multisystemerkrankung). Häufig ist das erste Symptom des Morbus Whipple eine Oligoarthritis (Auftreten einer Gelenkentzündung (Arthritis) in weniger als 5 Gelenken) bzw. Sakroiliitis (Entzündung des Iliosakralgelenkes zwischen Kreuz- und Hüftbein). Diese Symptome können den intestinalen Symptomen – wie beispielsweise Diarrhoe (Durchfall), Steatorrhoe (Fettstuhl) – um bis zu 10 Jahre vorausgehen.
Eine Heilung ist nur durch eine Eradikation des Erregers (Eliminierung des Keims) möglich.
Unbehandelt verläuft die Krankheit letal (tödlich).

Der Morbus Whipple kann rezidivierend (wiederkehrend) auftreten. Da der Krankheitsverlauf dieser seltenen Erkrankung nicht genau bekannt ist, sollten regelmäßige Nachkontrollen über einen ausgedehnten Zeitraum stattfinden.

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Gastrointestinale Infektionen und Morbus Whipple. (AWMF-Registernummer: 021-024), Januar 2015 Langfassung

     
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