Botulismus – Prävention

Zur Prävention des Botulismus muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Verzehr von
    • kontaminierten Konserven*, vor allem Wurst- und Gemüsekonserven (z. B. Bohnen) ‒ diese müssen nicht zwangsläufig eine Gasbildung und/oder einen veränderten Geruch/Geschmack aufweisen
    • Rotauge** (Rutilus rutilus; Synonyme: Plötze, Unechte Rotfeder oder der Schwal): Fisch aus der Familie der Karpfenfische; Botulismus-Risiko ist erhöht, wenn der Fisch nicht sorgfältig ausgenommen und Innereien mitverzehrt werden
  • Verfüttern von Honig an Säuglinge (Säuglingsbotulismus)
    [Achtung! Keine Verabreichung von Honig/Ahornsirup/Maissirup an Säuglinge im 1. Lebensjahr]

Krankheitsbedingte Risikofaktoren

Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)

  • Kontamination von Wunden (Wundbotulismus)

Weitere Hinweise

  • Das Botulinustoxin (v. a. das Toxin A) ist das stärkste bekannte bakterielle Gift! Die letale Dosis (LD) beträgt für den Menschen ca 8-10 g.
  • *Das Botulinustoxin ist hitzelabil, es wird durch ausreichendes Erhitzen bzw. Kochen (10 Minuten bei 100 °C) zerstört. Die Sporen allerdings überleben das Kochen und keimen unter anaeroben Bedingungen (Konserven, Einweckgläser) auf und bilden Toxin.
  • *Die Toxinaufnahme tritt vor allem bei ungekochten luftdichten Fleisch- oder Fischkonserven sowie Wurstwaren/roher Schinken auf.
    Achtung! A
    ufgeblähte Konservendosen sollten weder geöffnet, noch darf deren Inhalt verzehrt werden.
  • **Das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) rät zu der Verarbeitung bzw. dem Verzehr von Plötzen:
    • Zeitnah nach dem Fang sorgfältig ausnehmen und danach innen und außen gründlich waschen. Zudem sollten Plötzen bis zur Salzung bei maximal 3 °C gelagert, während einer mehrtägigen Salzung zusätzlich gekühlt und vor Trocknung oberhalb von 8 °C ausreichend gesalzen werden.
    • Gesalzene und getrocknete Plötzen sollten vor Verzehr zehn Minuten auf mindestens 85 °C erhitzt werden.