Keuchhusten (Pertussis) – Labordiagnostik

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Kleines Blutbild
  • Differentialblutbild
  • Bakteriologie – Abstrich des Nasopharynx (Nasenschleimhaut im oberen Rachenraum) (ggf. Nasen- oder Rachenabstrich)
    • kultureller Nachweis gelingt zuverlässig nur innerhalb von zwei Wochen
  • Erregernachweis mittels PCR (Polymerase-Kettenreaktion) – trockener Abstrichtupfer; Material: Trachealsekret (Sekret aus der Luftröhre), Bronchoalveolar-Lavage (BAL, Spülflüssigkeit aus den tiefen Atemwegen), Nasopharyngeal-Abstrich (Abstrich aus dem Nasen-Rachen-Raum)
    • sensitiver als der kulturelle Erregernachweis
    • Nachweis bis zu 4 Wochen nach Infektionsbeginn möglich
  • Serologie – Antikörper gegen Bordetella pertussis (Keuchhustenbakterien) und parapertussis
    • geeignet nur für die späte Erkrankungsphase
    • Pertussis-IgM-Antikörper sind nicht aussagekräftig
    • hoher IgG-Antikörpertiter oder signifikanter IgG-Titeranstieg bestätigt die klinische Diagnose
    • IgA-Antikörper haben eine niedrige Sensitivität

Red Flags (Warnzeichen) bei Pertussis (Keuchhusten)

  • Apnoen (Atemstillstände), insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern
  • Schwere Hustenanfälle mit Zyanosen (Blaufärbung der Haut durch Sauerstoffmangel) oder Erbrechen
  • Hinweise auf respiratorische Insuffizienz (Atemschwäche)
  • Zeichen einer Pneumonie (Lungenentzündung) oder sekundären bakteriellen Infektion
  • Exzessives Schwitzen, Erschöpfung oder Gedeihstörungen (fehlende Gewichtszunahme) bei Kindern
  • Neurologische Komplikationen (z. B. Krampfanfälle durch Hypoxie [Sauerstoffmangel])