Einleitung
Windeldermatitis

Bei der Windeldermatitis (Synonyme: Dermatitis ammoniacalis; Dermatitis anogenitalis; Erythema guteale; Glutäales Erythem; Jacquet-Dermatitis; Psoriasiforme Windeldermatitis; Psoriasiformer Windeldermatitis; Windeldermatose; Windelerythem; ICD-10-GM L22: Windeldermatitis) handelt es sich um eine Hautveränderung (Hautreizung, Wundsein) bei Säuglingen im Windelbereich.
Zunehmend tritt das Problem der Windeldermatitis auch bei Erwachsenen auf, die z. B. wegen einer Inkontinenz Windeln tragen.

Die Windeldermatitis ist ein Überbegriff für verschiedene Hauterkrankungen im perianalen Bereich ("rund um den Anus herum"). Meistens handelt es sich dabei um eine irritative Kontaktdermatitis (Hautentzündung, die entweder durch reizende/ toxische Wirkungen oder durch Allergien ausgelöst wird) [1]. 

Eine Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD) ist eine lokale oberflächige Entzündung der perinealen Haut, die  häufig Menschen mit Stuhlinkontinenz (unfreiwilliger Abgang von flüssigem oder festem Stuhl) betrifft.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend zwischen dem 9. und 12. Lebensmonat von Säuglingen auf.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei ca. 66 % aller gewickelten Säuglinge (in Deutschland). In England sind ca. 25 % der Neugeborenen in den ersten vier Lebenswochen betroffen.
Die schwere Verlaufsform einer Windeldermatitis – einhergehend mit Knötchen (Papeln) und Eiterblasen (Pusteln) auf geröteter Haut, was auf eine Superinfektion hinweist – liegt bei 6 % der Betroffenen vor.

Verlauf und Prognose: Die Verlaufsform der Erkrankung ist in der Regel akut, selten chronisch. Die betroffenen Hautbereiche sind stark erythematös (gerötet) und schmerzen beim Einnässen und -koten in die Windel. Aufgrund der Dermatitis (Hautreizung) und wegen des feuchtwarmen Klimas in der Windel wird die Besiedelung mit Bakterien und vor allem Mykosen (Pilzen) begünstigt. Es kann zur Candidosis genito-glutealis infantum (Windelsoor, Erythema mycoticum infantile) kommen. Häufig ist hierbei der Sprosspilz Candida albicans zu finden.
In der Therapie sind windelfreie Zeiten tagsüber ein erster Schritt. Das Wechseln der Windeln sollte in einem Intervall von 2 bis 3 Stunden geschehen.

Der Verlauf einer Windeldermatitis ist günstig. Die verursachenden Faktoren müssen ausgeschaltet und eine eventuell zusätzliche Infektion gezielt behandelt werden. Dann heilt die Erkrankung innerhalb weniger Tage aus.
Die Windeldermatitis kann rezidivierend (wiederkehrend) auftreten, daher muss auf eine adäquate Prophylaxe geachtet werden.

Literatur

  1. Klunk C, Domingues E, Wiss K: An update on diaper dermatitis. Clin Dermatol 2014;32:477-487 doi: 10.1016/j.clindermatol.2014.02.003.



     
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