Pubertätsstreifen
Pubertätsstriae

Pubertätsstreifen (Pubertätsstriae) sind Hautdehnungsstreifen (Striae distensae; ICD-10-GM L57.0: Striae distensae).

Dehnungsstreifen bilden sich häufig im Laufe der Pubertät, was im Wesentlichen auf eine schnelle Gewichtszunahme an Brust, Bauch, Gesäß oder Oberschenkeln zurückzuführen ist.

Symptome – Beschwerden

Dehnungsstreifen treten in zwei Versionen auf:

  • Striae rubra (= erythematöse, d. h. rötliche Streifen)
  • Striae alba (= hypopigmentierte und damit weißliche Läsionen)

Endsprechend sind Pubertätsstreifen zunächst bläulich-rötlich gefärbt, verblassen jedoch später und bleiben als weißlich-gelbliche, eingesunkene Streifen auf der Haut zurück.

Lokalisation: bevorzugt Bauch, Hüften, Glutealregion (Gesäßregion) und Brust 

Pathogenese (Krankheitsentstehung) – Ätiologie (Ursachen)

Die Ursache der Streifenbildung liegt in einer Schädigung der elastischen Fasern der Haut, verursacht durch Adipositas (Übergewicht) und schnelles Größenwachstum während der Pubertät. Daher werden diese Streifen auch manchmal als Dehnungs- oder Wachstumsstreifen bezeichnet.

Eine weitere Rolle für die Entstehung spielen Hormone, die sogenannten Glucocorticoide. Diese Hormone werden in der Nebennierenrinde produziert und liegen in der Pubertät vermehrt vor.

Östrogene sollen ebenfalls ein Einfluss auf die Entstehung von Hautdehnungsstreifen haben.

Auch im Zuge einer Behandlung von Erkrankungen mit Corticoiden (Cortison) kann es ebenfalls zur Bildung von Hautdehnungsstreifen kommen. 

Therapie

Je nach Alter und Aussehen der Pubertätsstreifen werden drei Ziele verfolgt: Kollagenbildung, Verblassen und Repigmentierung.

Kollagenbildung

  • Die Kollagenproduktion kann ggf. mittels Hyaluronsäurepräparaten verbessert werden. Weitere Optionen zur Anregung der Kollagensynthese sind u. a. chemisches Peeling und Mikrodermabrasion (kontrollierte, mechanische Abtragung der oberen Hautschichten mit kleinen Kristallen).
  • Eine weitere Möglichkeit der Kollagenaktivierung ist die Behandlung mittels fraktionierten Lasern. Nichtablative Laser (minimalinvasive Laser; fraktionierter Erbium-Glas-Laser) sollen dabei die besten Ergebnisse liefern.

Verblassung

  • Gepulste Farbstofflaser (PDL), sogenannte Gefäßlaser, werden bei Rötungen eingesetzt. Diese können bei frischeren Pubertätsstreifen die Rötung verringern, d. h. zur Verblassung derselben beitragen.

Repigmentierung

  • Zur Repigmentierung der Striae albae ("weiße Streifen") kann für eine kurze Zeit die Melaninsynthese mit UV-Licht angeregt werden. Eine weitere Möglichkeit dafür bietet der XeCl-Eximer-Laser.

Hinweis: Soweit es sich um relativ frische Striae handelt, kann ein Therapieversuch mit topischem Tretinoin (örtliche Therapie) – auch als Vitamin-A-Säure (kurz: VAS bzw. all-trans-Retinsäure) bezeichnet – durchgeführt werden.


     
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