Ursachen
Lichen sclerosus

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Bei Lichen sclerosus et atrophicus handelt es sich um eine chronisch-inflammatorische Erkrankung des Bindegewebes.

Die genaue Ursache des Lichen sclerosus et atrophicus ist unbekannt.
Man diskutiert unter anderem Autoimmunprozesse, ebenso eine infektiöse Genese (Borrelien-, EBV- und Warzeninfektion).

Diskutiert wird auch das Vorhandensein assoziativer Autoimmunerkrankungen (z. B. autoimmunologische Schilddrüsenerkrankungen). Spezifische Autoantikörper lassen sich bei Lichen sclerosus-Patientinnen allerdings nicht nachweisen.

Die Entstehung des Lichen sclerosus (LS) kann durch die folgenden Faktoren ausgelöst werden:

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Genetische Belastung wird diskutiert (seltenes familiäres Auftreten; Assoziation mit HLA-B40, HLA-B44); ca.10 % der Patienten mit LS haben Blutsverwandte mit der gleichen Erkrankung [2]
  • Hauttyp – Hauttyp I und II [2]
  • Hormonelle Faktoren – niedrige Östrogenproduktion (präpubertärer und postmenopausaler Erkrankungsgipfel)

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Kratzen/Scheuereffekte durch zu enge Kleidung
  • Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas) [2]

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Atopisches Ekzem (Neurodermitis) [2]
  • Autoimmunerkrankungen 
  • Diabetes mellitus [2]
  • Infektionen, beispielsweise mit Borrelien oder Streptokokken Aauch humanen Papillomaviren (HPV) werden diskutiert
  • Koronare Herzkrankheit (KHK; Herzkranzgefäßerkrankung) [2]

Weitere auslösende Faktoren

  • Irritation durch Urin [2] – Harninkontinenz (Blasenschwäche)
  • Operationsnarben
  • Radiatio/Strahlentherapie
  • Sexueller Missbrauch
  • Lokale chronische Traumata [2]
  • Medikamente: 
    • Carbamazepin
    • Imatinib
    • orale Kontrazeption (Verhütungsmittel (Kontrazeptiva), die über den Mund ("per os") eingenommen werden) mit antiandrogener Teilwirkung

Autoren: Prof. Dr. med. G. Grospietsch, Dr. med. W. G. Gehring

Literatur

  1. Higgins CA et al.: A population based case-control srudy of aetiological factors associated with vulval lichen sclerosus. J Obstet Gynaecol 2012; 32: 271-5 https://doi.org/10.3109/01443615.2011.649320
  2. Kirtschig G et al.: Evidence-based (S3) Guideline on (anogenital) Lichen sclerosus. J Eur Acad Dermatol Venereol 2015 29:e1-43 doi: 10.1111/jdv.13136.
     
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