Körperliche Untersuchung
Lichen sclerosus

Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:

  • Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
    • Inspektion (Betrachtung) der Haut und der Schleimhäute [Diagnose kann bei Kindern klinisch gestellt werden]
      • Genitoanalbereich (90 % der Fälle) [weiße, porzellanartige Flecke; verletzliche Haut; häufig blutende Rhagaden (Schrunde; schmaler, spaltförmiger Riss, der alle Schichten der Epidermis (Oberhaut) durchtrennt) mit Neigung zur Superinfektion (bakterielle bzw. mykotische ("durch Pilze hervorgerufen") Infektionen)
        • Frau  (Atrophie ("Rückbildung") der Vulva (Gesamtheit der äußeren primären Geschlechtsorgane);  im Spätstadium unterschiedliche Schweregrade:
          • Atrophie der kleinen und nachfolgend der großen Labien (Schamlippen), im weiteren Spätstadium:
          • Befund der Kraurosis vulvae (Synonyme: Craurosis vulvae, Vulvadystrophie), d. h. degenerative Veränderung der Haut, einhergehend mit Atrophie und Hyperplasie ("übermäßige Zellbildung"). Dieses führt zu einer Schrumpfung der Vulva mit anschließender Sklerosierung (Gewebeverhärtung) des subkutanen Fettgewebes; Stenosierung (Verengung) des Introitus vaginae (Scheideneingang), Anus, Urethra (Harnröhre); Verschwinden der Klitoris ("burried clitoris")]
        • Mann [weiße, verhärtete Flecke am Praeputium (Vorhaut); chronische Balanitis (Eichelentzündung); Wundsein an Eichel und Vorhaut;  Zurückziehen der Vorhaut ist schwierig (Phimose; Vorhautverengung); im Spätstadium:
          • Bild der Balanitis xerotica obliterans (BXO) – Manifestation an der Glans penis (Eichel) mit Meatusstenose (Verengung der Harnröhrenöffnung) oder Einengung der Fossa navicularis (ampullenförmige Erweiterung der männlichen Urethra (Harnröhre), die sich im Bereich der Glans penis kurz vor der äußeren Harnröhrenmündung befindet)]
      • Extragenitalbereich (10 % der Fälle) [häufig betroffen ist vor allem die seitliche Halspartie, die Haut des Nackens, der Schlüsselbeinregion, der Schultern, prästernal (der Brustbeinregion), mammär/der Brust und submammär/unterhalb der Brust, Beugeseiten der Unterarme und Oberschenkelinnenseiten; in seltenen Fällen auch die Mundschleimhaut; kleine (0,1 -3 cm) weiße – bis bläulich-weiße rundliche, leicht eingesunkene Flecken bis zusammenfließende Areale und Plaques mit leichter Fältelung der Haut, die bei seitlich einfallender Beleuchtung eine "leistenfreie", glatte, pergamentartige Oberfläche zeigen]
  • Krebsvorsorge

In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.

Autoren: Prof. Dr. med. G. Grospietsch, Dr. med. W. G. Gehring

     
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