Symptome – Beschwerden
Knötchenflechte (Lichen ruber planus)

Folgende Symptome und Beschwerden können auf einen Lichen ruber planus hinweisen:

  • Flache, zumeist polygonale, rötlich-violette Papeln (Knötchen), die deutlich jucken
    • Papeln können sich in größeren Gruppen anordnen und teilweise zu Plaques (flächenhafte oder plattenartige Substanzvermehrung der Haut) konfluieren (zusammenfließen)
    • Papeln zeigen bei seitlich einfallendem Licht eine Oberflächenspiegelung
    • Die weißliche Netzzeichnung (netzförmige Hyperkeratose) auf den Papeln des Lichen ruber planus wird als "Wickhamsche Zeichnung" (Wickham-Streifen) bezeichnet.
    • Auftreten des Köbner-Phänomens: Beim Köbner-Phänomen kommt es durch eine unspezifische Hautreizung (z. B. durch Kratzen) zur Auslösung der Hauterscheinungen, die schon durch eine Hauterkrankung an einer anderen Körperstelle bestehen.
  • Derbe, gelbliche, hyperkeratotische Plaques, an den Kanten mit rotem Randsaum an den Handflächen und Fußsohlen einschließlich der Seitenkanten
  • Pruritus (Juckreiz) – fast immer, manchmal sogar sehr intensiv

 Nach dem Verteilungsmuster kann man den Lichen ruber planus wie folgt unterteilen:

  • Lichen planus exanthematicus (generalisierter Lichen planus)
  • Lokalisierter Lichen planus, z. B.:
    • Lichen planopilaris (Lichen der behaarten Kopfhaut)
    • Lichen ruber acuminatus (Befall der behaarten Hautareale mit mildem Juckreiz und Exanthem/Hautausschlag)
    • Lichen ruber follicularis capillitii (Befall der Kopfhaut mit einer vernarbenden Alopecia/Haarausfall)
    • Lichen ruber verrucosus (an den Unterschenkeln knotige, große Herde mit Tendenz zu Vernarbungen)
  • Erythrodermischer Lichen planus
  • Lichen planus linearis (Lichen planus striatus)
  • Inverser LP – inverse Form mit Befall der Beugen bzw. intertriginös (Areale der Körperoberfläche, wo sich gegenüberliegende Hautflächen berühren)
  • Lichen planus mucosae (Lichen planus der Schleimhaut); Vorkommen bei mehr als 50 % der Patienten; klinisches Bild: symmetrische, netzartige oder nummuläre ("münzförmige") weiße Plaques, auch disseminierte ("verstreute"), 0,1 cm große weiße Papeln der Wangenschleimhaut und/oder der Zunge bzw. der Gingiva (Mundschleimhaut)
  • Lichen planus genitalis (genitaler Lichen planus; s. a. u. Lichen planus vulvae/Lichen ruber planus der Scheide): hier weißliche, aber auch rote bzw. erosive Plaques; häufig mit Erosionen (Hautdefekt) am Introitus vaginae (Scheideneingang)
  • Lichen planus der Nägel (Lichen unguis)

Lokalisation

  • Beugeseiten der Handgelenke und Unterarme, unterer Rücken, Kniebeugen und Unterschenkeln, seitliche Knöchelgegend der Fußgelenke
  • Schleimhäute (30-40 % der Fälle): Lichen ruber mucosae (gilt bei längerem Bestehen als Präkanzerose/Gewebe, das sich fakultativ oder obligat in Tumorgewebe umwandelt)
  • Isoliert an den Schleimhäuten (25 % der Fälle)
  • Haut und Schleimhäute (20 %) – auch Glans penis (Eichel)
  • Isoliert an der Haut (10 %)
  • Nägel (10 % der Fälle) 
  • Capillitium (behaarte Kopfhaut): hier Lichen planus follicularis capillitii

Merkspruch: Juckt es an den Handgelenken, an den Lichen ruber planus denken.

     
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