Erfrierungen (Congelatio; ICD-10-GM T33-T35: Erfrierungen) bezeichnen einen akuten lokalen Gewebeschaden, der durch Einwirkung von Kälte ausgelöst wird.
Besonders betroffen sind die Akren (Finger, Zehen, Ohren, Nase). Unter Umständen liegt zudem eine allgemeine Unterkühlung vor.
Man kann Erfrierungen in folgende vier Stadien einteilen:
Stadium |
Beschreibung des Stadiums |
I | Rötung (Congelatio erythematosa), Taubheit |
II | Ödem-/Blasenbildung (Congelatio bullosa) auf geröteter Haut |
III | Nekrosen (Kältebrand; Congelatio gangraenosa s. escharotica) |
IV | Vereisung |
Von einer Hypothermie (Unterkühlung; ICD-10-GM T68) spricht man, wenn die Körperkerntemperatur unter den Sollwert abgesenkt ist, folglich der ganze Körper betroffen ist.
Dabei kann man drei Stadien der Hypothermie unterscheiden:
Stadium |
Rektaltemperatur |
Beschreibung des Stadiums |
I | 37-34 °C | Hautgefäßkontraktion, Herzfrequenz und Blutdruck erhöht, Kältezittern |
II | 34-27 °C | zunehmende Schmerzunempfindlichkeit, Herzfrequenz und Atmung verlangsamt, Muskelstarre, Reflexe abgeschwächt; Bewusstlosigkeit (ab 32 °C) |
III |
27-22 °C | autonome Körperfunktionen brechen zusammen, Kältetod |
Von Erfrierungen und Hypothermie sind besonders Wintersportler oder Obdachlose betroffen.
Verlauf und Prognose: Sowohl Erfrierungen als auch Unterkühlungen können langsam oder rasch entstehen. In vielen Fällen sind Erfrierungen die Folge einer Hypothermie. Die Prognose ist abhängig vom Schweregrad der Kältefolgen und davon, wie schnell sie sachgemäß behandelt werden. Tritt die Behandlung der Hypothermie verzögert ein, kann es zu ernsthaften Organschäden kommen. Leichte Erfrierungen (1. Grades) heilen folgenlos aus. In schwersten Fällen muss eine Amputation in Betracht gezogen werden.