Allgemeine Maßnahmen
- Bei bestehendem Dekubitus:
- Druckentlastung durch Lagerungsmaßnahmen
- Wundreinigung – scheint nur eine untergeordnete Rolle zu spielen
- Normalgewicht anstreben!
Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermassen-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse- Unterschreitung der BMI-Untergrenze (ab dem 45. Lebensjahr: 22; ab dem 55. Lebensjahr: 23; ab dem 65. Lebensjahr: 24) → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Untergewichtige
- Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren
- Lokale Wundtherapie:
- Ein Vorteil der feuchten Wundbehandlung ist belegt.
- Man kann verschiedene Formen der Wundauflagen nutzen.
- Beim Verbandswechsel sollte, wenn nötig, Trinkwasser oder physiologische Kochsalzlösung zur Reinigung genutzt werden.
- Der Ulkusrand (Geschwürrand) kann mit Zinkpaste vor Mazeration (Aufweichung des Gewebes) geschützt werden.
- Verwendung eines Anti-Dekubitussystems; dabei wird in 20 unabhängigen Luftkammern mittels eines kontinuierlichen Luftstroms ein bestimmter Druck aufrecht erhalten; dieses führt zu einer größtmöglichen Druckentlastung.
- Dekubitalgeschwüre an der Ferse: Ein mehrschichtiger Verband aus Polyurethanschaum ist in der Prophylaxe im Vergleich mit einer Kontrollintervention deutlich effizienter [1].
Hinweis: Allgemeine Maßnahmen beinhalten Hautpflege, Behandlung von Mangelernährung, druckverteilende Unterlagen, häufige Positionswechsel und Fersenfreilagerung sowie ein „prophylaktischer Verband als Ergänzung zu anderen Strategien“ empfohlen [Leitlinie des European Pressure Ulcer Advisory Panel].
Impfungen
Die nachfolgenden Impfungen sind angeraten:
- Grippe-Impfung
- Pneumokokken-Impfung
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
- Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
- Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
- ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
- ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
- Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
- Ernährung reich an:
- Vitaminen (Vitamin C, Folat)
- Spurenelementen (Eisen, Selen, Zink)
- Omega-3-Fettsäuren (Meeresfisch)
- Ernährung reich an:
- Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
- Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
- Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
Literatur
- Eberhardt TD et al.: Prevention of pressure injury in the operating room: Heels operating room pressure injury trial. Int Wound J 2020; https://doi.org/10.1111/iwj.13538
Leitlinien
- Leitlinie: Prävention und Behandlung von Dekubitus. Copyright © National Pressure Ulcer Advisory Panel, European Pressure Ulcer Advisory Panel und Pan Pacific Pressure Injury Alliance ISBN-10: 0-9579343-6-X ISBN-13: 978-0-9579343-6-8 Erstveröffentlichung 2009 Zweite Ausgabe veröffentlicht 2014 Kurzfassung