Ursachen
Dekubitus

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Durch ein langandauernde Druckeinwirkung, Reibung, Scherkräften oder einer Kombination dieser Faktoren kommt es zu einer Mangeldurchblutung des betroffenen Gebiets. Folgen sind:

  • Minderdurchblutung des Gewebes (= Ischämie)
  • Reperfusionsschädigung
  • Störung des Lymphabflusses

Dadurch kommt es zur Bildung von Nekrosen (lokaler Gewebstod) und infolgedessen zu Ulzerationen (Geschwürbildung) im Haut‑, Unterhautgewebe oder auch der Muskulatur.

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Lebensalter – mit zunehmendem Alter ist das Risiko durch Krankheiten, Bewegungsmangel etc. erhöht

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – siehe Prävention mit Mikronährstoffen
  • Immobilisation/Bewegungsmangel
  • Untergewicht (BMI < 18,5)

Krankheitsbedingte begünstigende Faktoren

Blut, blutbildende Organe – Immunsystem (D50-D90)

  • Anämie (Blutarmut)

Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)

  • Exsikkose (Austrocknung)
  • Diabetes mellitus
  • Fehlernährung
  • Kachexie (Auszehrung)

Haut und Unterhaut (L00-L99)

  • Bestehende Hautdefekte
  • Keratolyse (Hornhautauflösung)

Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm (K00-K67; K90-K93)

  • Stuhlinkontinenz

Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)

  • Eingeschränkte Beweglichkeit, nicht näher bezeichnet

Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)

  • Bewusstseinseintrübung, nicht näher bezeichnet
  • Multiple Sklerose (MS)
  • Sensibilitätsstörungen, nicht näher bezeichnet
  • Wahrnehmungsstörungen

Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (R00-R99)

  • Fieber

Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) (N00-N99)

  • Harninkontinenz

Weitere Ursachen

  • Akute Erkrankungen, nicht näher bezeichnet
  • Allgemeine Dystrophie
  • Chronische Erkrankungen, nicht näher bezeichnet
  • Schlecht sitzende Hilfsmittel wie Prothesen

Medikamente

  • Medikamentennebenwirkungen von:
    • Analgetika (Schmerzmittel)
    • Nichtsteroidale Antirheumatika wie Diclofenac
    • Sedativa/Hypnotika (Beruhigungs-/Schlafmittel)
    • Sympathomimetika wie Adrenalin, Noradrenalin

Operationen

  • Eingriffe am offenen Herzen  nach einem Eingriff hat fast ein Viertel der operierten eine Druckverletzung der Haut; Hauptrisikofaktor ist niedriges Serumalbumin; besonders gefährdet sind Frauen und Diabetes mellitus-Patienten [1].

Literatur

  1. Taghiloo H et al.: Prevalence and factors associated with pressure injury in patients undergoing open heart surgery: A systematic review and meta-analysis. Int Wound J 2022; https://doi.org/10.1111/iwj.14040
     
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