Einleitung
Analekzem

Bei einem Analekzem (Synonyme: perianales Ekzem; perianale Dermatitis; Anitis; Perianitis; ICD-10 L30.9: Dermatitis, nicht näher bezeichnet (Ekzem o. n. A.)) handelt es sich um eine akute oder chronische Entzündung der Haut in der Perianalregion (rund um den Anus) bzw. im unteren Abschnitt des Analkanals. Das Ekzem gehört mit zu den häufigsten proktologischen Erkrankungen (Erkrankungen des Enddarms).

Folgende Formen des Analekzems werden unterschieden [1]:

  • Irritativ-toxisches Analekzem (am häufigsten) – entzündliche Hautreaktion auf externe chemische oder mechanische Reizstoffe; keine spezifisch-immunologische Vermittlung
  • Atopisches Analekzem – das Ekzem betrifft den Anus (After) und die Genitalien
    • Sonderform: Lichen simplex chronicus des Analrands – plaqueartige, weißliche Hyperkeratose (Hautverhornung), gelegentlich mit Rhagadenbildung (Hautrisse)
  • Kontaktallergisches Analekzem (am seltensten)

Das Analekzem tritt bei Männern und Frauen jeglichen Alters gleichermaßen auf.

Zur Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegen kaum Daten vor. Bei ca. 50 % der Betroffenen liegt ein irritativ-toxisches Ekzem vor.

Verlauf und Prognose: Die Betroffenen leiden vor allem unter dem Juckreiz, der zu den häufigen Begleitsymptomen zählt und als unangenehm bis quälend empfunden wird. Viele Patienten suchen aus Scham erst spät einen Arzt auf.

Voraussetzung für den Therapieerfolg ist die richtige diagnostische Zuordnung des Ekzemtyps, was durch Überlappungspänomene (Durchmischung des klinischen Bildes) erschwert werden kann.

Die Heilungschancen für das irritativ-toxische Analekzem sind gut, wenn die zugrundeliegende Ursache gefunden und entsprechend therapiert wird.
Das atopische Analekzem kann einen chronischen Verlauf nehmen und über Jahre mit wechselnden Ausprägungsgraden rezidivieren (wiederkehren).
Das kontaktallergische Ekzem heilt ab, wenn das Allergen identifiziert und gemieden wird.

Literatur

  1. Lenhard BH: Systematik und Therapie des Analekzems. Akt Dermatol 2016; 42 (05): 194-197

Leitlinien

  1. S1-Leitlinie: Diagnostik und Therapie des Analekzems. (AWMF-Registernummer: 113-007), 02.09.2019 Langfassung

     
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