Spinale Muskelatrophie – Differentialdiagnosen

Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90) 

  • Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels

Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)

  • Polymyositis – Autoimmunerkrankung; entzündliche Systemerkrankung der Skelettmuskulatur

Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)

  • Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) – progressive, irreversible Degeneration des motorischen Nervensystem
  • Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie (EDMD; Synonym: Hauptmann-Thannhauser-Syndrom) – autosomal-dominant oder autosomal-rezessiv oder X-chromosomal-rezessiv vererbte Muskelerkrankung, die sich im Kindesalter manifestiert; Symptomatik: Kontrakturen (dauerhafte Bewegungs- und Funktionseinschränkung von Gelenken), Muskelschwäche in Oberarmen und Unterschenkeln und muskulären Atrophien (Muskelschwund).
  • Fazio-skapulo-humerale Muskeldystrophie (FSHD) – autosomal-dominant vererbte Muskelerkrankung mit Muskelschwäche im Gesicht (fazio), im Schultergürtel (skapulo) und in den Oberarmen (humeral); Manifestation: schleichend im jugendlichen Alter oder jungen Erwachsenenalter beginnend
  • Gliedergürteldystrophie – Gruppe erblicher Muskelerkrankungen (Myopathien), deren gemeinsames Merkmal Lähmungen der Muskulatur des Schulter- und Beckengürtels sind; Beginn: Kleinkindes- bis in das hohe Erwachsenenalter 
  • Hereditäre motorisch-sensible Neuropathie Typ I (HMSN I; vom Englischen "Hereditary Neuropathy with liability to Pressure Palsies" (HNPP); Synonyme: Morbus Charcot-Marie-Tooth, engl. Charcot-Marie-Tooth disease) – chronisch verlaufende Neuropathie (Oberbegriff für Erkrankungen der peripheren Nerven), die autosomal-dominant vererbt wird und zu motorischen und sensiblen Ausfällen führt; motorische Defizite stehen im Vordergrund
  • Kongenitale Myopathie – Gruppe angeborener Erkrankung der Muskulatur, die schon in den ersten Lebensmonaten mit Muskelschwäche und Muskelhypotonie auffallen
  • Lambert-Eaton-Rooke-Syndrom (Synonyme: Lambert-Eaton-Syndrom (LES), Pseudomyasthenie, pseudomyasthenisches Syndrom; engl. Lambert-Eaton myasthenic syndrome (LEMS) – seltene neurologische Erkrankung, deren charakteristisches Kennzeichen eine proximal betonte Muskelschwäche ist; Manifestationsalter: Erwachsenenalter 
  • Muskel-Auge-Gehirn-Krankheit autosomal-rezessive kongenitale Muskeldystrophie; Manifestationsalter: Neugeborenenzeit, Kleinkindalter
  • Muskeldystrophie Duchenne X-chromosomal-rezessiv vererbte Muskelerkrankung
  • Muskeldystrophie Becker-Kiener – X-chromosomal-rezessive Muskelerkrankung, die langsam progredient (fortschreitend) verläuft und zu Muskelschwäche führt; Manifestation im Kindesalter
  • Myasthenia gravis  Störung der neuromuskulären Reizübertragung, die sich in einer schweren belastungsabhängigen Muskelschwäche und schnell einsetzender Ermüdbarkeit äußert; bei Frauen tritt die Erkrankung vorwiegend zwischen dem 2. und 3. Lebensjahrzehnt und bei Männern zwischen dem 6. und 8. Lebensjahrzehnt auf
    Ca. 10 % der Erkrankten sind Kinder im Alter von unter 16 Jahren.
  • Neuromuskuläre und myopathische Komplikationen von HIV
  • Pseudomyasthenie, pseudomyasthenisches Syndrom; engl. Lambert-Eaton myasthenic syndrome (LEMS) – seltene neurologische Erkrankung, deren charakteristisches Kennzeichen eine proximal betonte Muskelschwäche ist
  • Spinale Muskelatrophie (SMA) – Muskelschwund, der durch einen fortschreitenden Untergang von motorischen Nervenzellen im Vorderhorn des Rückenmarks verursacht wird; manifestiert sich zwischen dem fünften und dem 15. Lebensjahr
  • Spinobulbäre Muskelatrophie Typ Kennedy (SBMA) – X-chromosomal-rezessive Erbkrankheit aus der Gruppe der Trinukleotiderkrankungen; manifestiert sich im Erwachsenenalter
  • Walker-Warburg-Syndrom (WWS)  autosomal-rezessive kongenitale Muskeldystrophie, die mit Fehlbildungen des Gehirns, des Auges und einer Störung der Muskelfunktion einhergeht; Symptome der Erkrankung sind bereits bei der Geburt deutlich erkennbar.