Soziale Phobie – Medikamentöse Therapie

Therapieziel

Verbesserung der Symptomatik

Therapieempfehlungen

  • Ggf. Antidepressiva:
    • Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)*: Paroxetin, Escitalopram, Sertralin
    • Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI)*: Venlafaxin
    • Monoaminooxidasehemmer: Moclobemid
  • Ggf. kurzfristig, d. h. 2- 4 Wochen (wg. Gefahr der Abhängigkeit): Lorazepam, Temazepam (Benzodiazepine)
  • Der Einsatz von Medikamenten kann nur bei gleichzeitiger Psychotherapie befriedigende Therapieergebnisse erzielen.
  • Siehe auch unter "Weitere Therapie".

*Beachte: SSRI/SSNRI beispielsweise brauchen rund zwei Wochen Anlauf, bis sie Wirkung zeigen.

Weitere Hinweise

  • In einer Netzwerkmetaanalyse wurden nachfolgende Therapiemethoden zur Erstbehandlung gegenüber der "Wartegruppe" dargestellt [1]:
    • Pharmakologische Therapie: Signifikante Wirkung gegenüber der Wartegruppe zeigten Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI; haben für diese Indikation die höhere Evidenz im Vergleich zu den nachfolgenden Pharmaka)/Serotonin-Noradrenalin-Reuptake-Inhibitor (SNRI), Benzodiazepine und MAO-Hemmer (Phenelzin).
    • Psychotherapeutische Behandlung: Signifikante Wirkung gegenüber der Wartegruppe zeigten Verhaltenseinzeltherapie und Gruppenverhaltenstherapie. Dabei hatte die einzeltherapeutische Behandlung einen größeren Effekt als die Gruppentherapie.
    • Kombinierte Behandlung: Kombination aus pharmakologischer und verhaltenstherapeutischer Behandlung zeigte einen signifikanten Therapieeffekt im Vergleich zur Wartegruppe.
    Fazit: Für die Erstbehandlung Erwachsener mit sozialer Phobie sind eine erhaltenstherapeutische Einzelbehandlung, eine Medikation mit SSRI/SNRI und eine Kombination aus beidem gleichwertig.

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für die Gesundheit von Nerven und Psyche sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (A, C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Folsäure, Biotin)
  • Mineralstoffe (Magnesium)
  • Spurenelemente (Molybdän, Selen, Zink)
  • Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA))
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Beta-Carotin, Grüntee-Polyphenole, Epigallocatechingallate)
  • Weitere Vitalstoffe (Coenzym Q10 (CoQ10), Phosphatidylserin)

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

Literatur

  1. Mayo-Wilson E, Dias S, Mavranezouli I et al.: Psychological and pharmacological interventions for social anxiety disorder in adults: a systematic review and network meta-analysis. Lancet Psychiatry 2014; 1: 368-76

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Behandlung von Angststörungen. (AWMF-Registernummer: 051-028), April 2021 Kurzfassung Langfassung