Einleitung
Meningeome

Meningeome – umgangssprachlich Hirnhauttumoren genannt – (Synonyme: Meningiom; Meningeoma; ICD-10-GM D32.-: Gutartige Neubildung der Meningen) zählen zu den Hirntumoren. Gehirntumoren stellen intrakranielle (innerhalb des Schädels) raumfordernde Prozesse dar. Meningeome wachsen nicht im Gehirngewebe wie andere Hirntumoren, sondern gehen von den Deckzellen der Arachnoidea mater (Spinnwebenhaut; mittlere, weiche Hirnhaut) aus. Daher leitet sich auch die Bezeichnung Meningeom ab, denn "Meningen" bedeutet übersetzt "Hirnhäute".

Meningeome werden neben Angioblastomen (werden in der Untergruppe der "Tumoren der unsicherer Histogenese" geführt) und Sarkomen (von mesenchymalem Gewebe ausgehende Neubildungen) den mesodermalen Tumoren zugeordnet, welche 20-25 % aller Hirntumoren ausmachen. Bei Meningeomen handelt sich um die häufigste Neubildung im Gehirn. 

90 % der Meningeome treten intrakraniell (innerhalb des Schädels) auf. Sie können aber auch im Spinalkanal (Rückenmarkskanal) (9 %) oder intraorbital (in der Augenhöhle) (1 %) vorkommen.

Meningeome werden nach WHO (Weltgesundheitsorganisation) in drei Grade eingeteilt (siehe unter "Klassifikation"):

  • Grad I – Meningeom
  • Grad II – Atypisches Meningeom
  • Grad III – Anaplastisches Meningeom

Geschlechterverhältnis: Frauen sind annähernd doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Häufigkeitsgipfel: Meningeome treten vorwiegend zwischen dem 5. und 6. Lebensjahrzehnt auf. Anaplastische Meningeome treten vorwiegend bei Jüngeren auf. Insgesamt werden nur 2 % der Meningeome bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) beträgt 3-8 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr (in Deutschland).

Verlauf und Prognose: Meningeome wachsen in der Regel langsam, wodurch sie lange Zeit keine Symptome hervorrufen.
Eine Gravidität (Schwangerschaft) kann das Wachstum eines Meningeoms beschleunigen, was auf die in den Tumorzellen vorhandenen Progesteron-Rezeptoren zurückgeführt wird. Häufig werden Meningeome zufällig entdeckt.
Neben der Histologie (Meningeom-Typ) ist die Lokalisation des Tumors, insbesondere für die vollständige neurochirurgische Entfernung, von großer Bedeutung für die Prognose. Weitere Faktoren sind Tumorgröße und -wachstum sowie das Ansprechen auf eine Radiatio (Strahlentherapie). 80-85 % aller Meningeome gelten als benigne (gutartig).
Kleine Meningeome ohne Wachstumstendenz müssen, solange sie keine Beschwerden verursachen, nicht operiert, aber regelmäßig kontrolliert werden.
Meningeome vom Grad III (anaplastische Meningeome) sind maligne (bösartig) und können Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden. Da anaplastische Meningeome sehr selten sind, ist die Prognosen von Meningeomen im Allgemeinen gut.

Die Rezidivrate beträgt bei Meningeomen Grad I 7-20 %, bei Grad II 30-40 % und bei Meningeomen, die dem Grad III zuzuordnen sind, 50-80 % (innerhalb von 5 Jahren). Daher müssen die Betroffenen zunächst alle sechs bis 12 Monate zur Nachsorge, die sich je nach Befund aus augenärztlichen, neurologischen und endokrinologischen Kontrolluntersuchungen zusammensetzt.


     
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