Ursachen
Bakterielle Hirnhautentzündung (bakterielle Meningitis)

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Die bakterielle Meningitis wird meist durch Tröpfcheninfektion übertragen.

Jährlich treten etwa 2,5 Erkrankungsfälle pro 100.000 Einwohner auf. Meist handelt es sich um Infektionen, die durch die Bakterien Streptococcus pneumoniae (sogenannte Pneumokokken), Neisseria meningitidis (sogenannte Meningokokken; gut zwei Drittel aller Fälle durch Serogruppe B, ca. ein Viertel aller Fälle durch Serogruppe C) und Listeria monocytogenes, wobei die Pneumokokken meist für die Meningitis beim Erwachsenen und die Meningokokken für die Infektion bei Kindern und Jugendlichen verantwortlich sind.

Meningokokken kommen in insgesamt zwölf Serogruppen vor, von denen A, B, C, W135 und Y weltweit für die Mehrzahl der Erkrankungen verantwortlich sind.

Listerien sind vornehmlich die Ursache für Meningitiden bei immungeschwächten Personen. Bei diesem Erreger kann die Infektionsquelle auch in rohem Fleisch oder verunreinigten Milchprodukten gefunden werden. Vor allem bei immungeschwächten Personen können auch andere Bakterien wie E. coli schwere Meningitiden hervorrufen.

Bei der akuten bakteriellen Meningitis kommen die Bakterien meist aus dem Nasopharynxbereich (Nasenrachenraum) über den Blutweg in den Plexus choroideus (bindegewebige Struktur, die den Liquor produziert) und so in den Liquor. Die Entzündung tritt auf die Meningen (Hirnhäute) über und führt so zur Meningitis.

Bei der akuten viralen Meningitis werden vor allem Enteroviren, zu denen auch die Coxsackie- und Echoviren zählen, als Ursache gefunden. Daneben kommen noch häufig Mumps-, Masern- oder Varizellen-Viren vor. Die Erkrankung verläuft vor allem bei Erwachsenen meist harmloser als die bakterielle Meningitis. Weitere Details zur "viralen Meningitis" s. u. dem gleichnamigen Titel.

Der mögliche Erreger hängt ab von der Umgebung und dem Lebensalter:

  • ambulant erworben
    • Säuglinge < 1 Monat: E. coli, Gruppe B-Streptokokken, Listerien
    • Kleinkinder: Haemophilus influenzae (bei fehlendem Impfschutz), Meningokokken (> 50), Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) u. a.
    • Erwachsene: Pneumokokken (ca. 50 %), Meningokokken (Neisseria meningitidis) (ca. 30 %), Listerien (besonders bei älteren Menschen, Immundefizienz (Abwehrschwäche)), Mycobacterium tuberculosis (bei HIV-Patienten) u. a.
      im Krankenhaus erworben (nosokomial)
  • im Krankenhaus erworben (nosokomial)
    • Enterobacteriaceae, Pseudomonas aeruginosa, Staphylokokken
  • Patienten mit Immunsuppression (Immunschwäche)
    • Zusätzlich: Listeria monocytogenes, Cryptococcus neoformans u. a., M. tuberculosis (tuberkulöse Meningitis, TBM) u. a.

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Alter 
    • Säuglinge und Kleinkinder
    • bis zu 80 % der Fälle Personen < 20 Jahre

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Listerien-Meningitis – Konsum kontaminierter Nahrung wie Milch oder rohem Fleisch

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Abwehrschwäche (z. B. wg. HIV)
  • Alkoholismus
  • Chronische Harnwegsinfektionen (HWI)
  • Diabetes mellitus
  • Hypogammaglobulinämie – zu wenige Immunglobuline (Antikörper) im Blut
  • Kopfverletzungen mit Liquorrhoe – Austritt von Nervenwasser
  • Leberzirrhose – bindegewebiger Umbau des Lebergewebes mit Funktionseinschränkungen
  • Otitis media (Mittelohrentzündung)

Medikamente

  • Zytostatika (Substanzen, die das Zellwachstum bzw. die Zellteilung hemmen)

Operationen

  • Nach neurochirurgischen Operationen
  • Nach Splenektomie (Milzentfernung)
     
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