Körperliche Untersuchung
Augenrötung mit Schmerzen

Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:

  • Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
    • Inspektion (Betrachtung)
      • Haut und Schleimhäute
      • Augen und Konjunktiva (Augenbindehaut) [Fremdkörpereinwirkung?]
        Beachte: Bei Kontaktlinsenträgern mit stark geröteten Auge sollte der Patient immer als Notfall beim Augenarzt vorgestellt werden.
  • Augenärztliche Untersuchung 
    • Spaltlampe: Beurteilung von Konjunktiva, Kornea (Hornhaut), Sklera (Lederhaut; äußere Umhüllung des Augapfels), Linse, Iris (Regenbogenhaut) sowie Corpus ciliare (Ziliar- oder Strahlenkörper; ein Abschnitt der mittleren Augenhaut) und Corpus vitreum (Glaskörper); Visusbestimmung (Bestimmung der Sehschärfe) und ggf. Bestimmung der Refraktion (Brechwert der optischen Korrektur)
    • Prüfung der Augenstellung und der Pupillenreaktion
    • Augendruck, palpatorischer [Augendruck palpatorisch hoch: Verdacht auf akuten Glaukomanfall; Notfall]

Falls keine Spaltlampe verfügbar ist

Falls keine Spaltlampe verfügbar ist, sollte eine Untersuchung auf Vorliegen einer Anisokorie (Seitendifferenz im Durchmesser der Pupillen) und auf Schmerzen bei der Pupillenkontraktion (Zusammenziehen der Pupille/Öffnung, durch die Licht in das Innere des Auges fallen kann) erfolgen.

Eine Studie konnte nachweisen [1], dass für das Erkennen ernster Ursachen eines roten Auges eine Anisokorie mit einer Pupillendifferenz von mehr als 1 mm bedeutsam ist: Der Wahrscheinlichkeitsquotient (Likelihood Ratio, LR) betrug 6,5, d. h. Patienten mit rotem Auge wg. einer ernsten Ursache wiesen dieses Symptom 6,5-mal häufiger auf als Patienten mit harmloser Ursache.
Schmerzen bei der Pupillenkontraktion – direkt oder konsensuell auf Licht (Lichtreaktion der Pupille (Pupillenengstellung auch am nicht belichteten Auge); Finger-zu-Nase-Konvergenztest (beim Blick auf den sich zur Nase bewegenden Finger richten die Augenmuskeln die Sehachsen beider Augen nach innen in die sogenannte Konvergenz) – gingen mit LR-Werten von 8,3-28,8 einher. Bei schmerzloser Verengung der Pupillen sank der Quotient auf bis zu 0,3.

Bei Verdacht auf eine Konjunktivitis (Bindehautentzündung): Bei Vorliegen einer vollständigen Rötung der tarsalen ("zum Lidknorpel gehörigen") Bindehaut mit Verschwinden der Gefäßzeichnung lag eine bakterielle Ursache vor (LR 4,6). Gleiches galt für festgestelltes eitriges Sekret (3,9) und beidseitig verklebte Augen am Morgen (3,6).
Eine bakterielle Ursache war weniger wahrscheinlich, wenn das rote Auge aus sechs Metern Entfernung nicht zu erkennen war (0,2) oder wenn sich an einem Auge keine morgendliche Verklebung zeigte (0,3).

Literatur

  1. Narayana S, McGee S: Bedside diagnosis of the “Red Eye”: A Systematic Review. Am J Med 2015, online 10. Juli; doi: 10.1016/j.amjmed.2015.06.026
     
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