Zahnfleischentzündung (Gingivitis) – Weitere Therapie

Es ist recht einfach, einer Plaque-induzierten Gingivitis vorzubeugen. Durch regelmäßiges Entfernen der Beläge wird den Bakterien die Lebensgrundlage entzogen und die Reizung des Zahnfleisches bleibt aus.

Allgemeine Maßnahmen

  • Mechanische Plaquekontrolle:
    • Zahnbürsten
    • Zahnseide
    • Zwischenraumbürstchen
    • Professionelle Zahnreinigung (PZR)
  • Empfehlungen für die Schwangere: Um eine Schwangerschafts-Gingivitis möglichst zu vermeiden, sollten die Zähne zu Beginn der Schwangerschaft professionell gereinigt werden, damit den Bakterien der Nährboden entzogen wird. Besonders während der Schwangerschaft sollten Nahrungsrückstände möglichst regelmäßig entfernt werden. Eine Schwangerschaftsberatung beim Zahnarzt vermittelt die richtigen Putztechniken und gibt Aufschluss über eine zahngesunde Ernährung.
    Achtung! Bleibt die Gingivitis unbehandelt, entwickelt sich daraus unweigerlich eine Parodontitis – die häufigste Ursache für Zahnverlust!
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
  • Vermeidung psychosozialer Belastungen:
    • Stress

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen 

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Ernährung reich an:
      • Mineralstoffen (Magnesium)
      • Nitratreicher Gemüsesaft zeigte nach nur zwei Wochen Zufuhr einen positiven Effekt bei chronischer Gingivitis.
        Wirkmechanismus: Dieser stimuliert den Nitrat-Nitrit-NO-Stoffwechsel. NO wirkt bekanntermaßen blutdrucksenkend und durchblutungsfördernd und kann entzündungshemmende Prozesse auslösen. Da der Gemüsesaft ausreichend Vitamin C enthält, entsteht auch kein Nitrosamin [1].
      • Omega-3-Fettsäuren (ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische wie Lachs, Hering, Makrele)
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Psychotherapie

  • Ggf. Stressmanagement
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

Literatur

  1. Jockel-Schneider Y et al.: Stimulation of the nitrate-nitrite-NO-metabolism by repeated lettuce juice consumption decreases gingival inflammation in periodontal recall patients: a randomized, double-blinded, placebo-controlled clinical trial. doi: 10.1111/jcpe.12542