Periimplantitis – Labordiagnostik

Die Diagnose einer Periimplantitis wird in der Regel anhand der Anamnese (Krankengeschichte), der klinischen Untersuchung (Sondierungstiefenmessung, Blutung auf Sondieren, Eiteraustritt) sowie der röntgenologischen Beurteilung des marginalen Knochenniveaus gestellt.

Zur Absicherung der Verdachtsdiagnose bei diagnostischen Unsicherheiten oder bei therapierefraktärer Periimplantitis – Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (Krankengeschichte), der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung:

  • Mikrobiologische Untersuchung (Keimbestimmung) submukosaler Biofilme – Kulturen und/oder molekulare Verfahren (PCR – Polymerase-Kettenreaktion) zum Nachweis parodontalpathogener Leitkeime wie Porphyromonas gingivalis, Tannerella forsythia, Treponema denticola, Aggregatibacter actinomycetemcomitans
  • DNA-Sondentest (molekulargenetischer Nachweis parodontalpathogener Bakterien; z. B. ParoCheck®, micro-IDent®)
  • Bestimmung der Gesamtkeimzahl und Analyse der bakteriellen Diversität (NGS – Next Generation Sequencing) bei komplexen oder therapierefraktären Verläufen
  • Interleukin-1-Genpolymorphismus-Test (IL-1-Genvarianten-Nachweis) – bei Verdacht auf genetisch erhöhte Entzündungsantwort, insbesondere bei Rauchern
  • Weitere humangenetische Analysen (Erbgutuntersuchungen) – z. B. IL-6- oder TNF-α-Polymorphismen bei Verdacht auf multifaktorielle genetische Prädisposition (Veranlagung)
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) – nur bei Verdacht auf systemische entzündliche Beteiligung
  • Vitamin-D-Status (25-OH-Vitamin D) – da Mangelzustände mit parodontalem Gewebeabbau und schlechter Knochenheilung assoziiert sein können
  • HbA1c (Langzeitblutzuckerwert) – zur Erfassung einer möglichen, bisher unentdeckten Diabetes mellitus-Erkrankung (Zuckerkrankheit) als Risikofaktor für periimplantäre Entzündungen