Vorsorge für Haut, Haare und Nägel

Die Haut als größtes Organ des menschlichen Körpers übernimmt essenzielle Schutzfunktionen gegenüber Umweltreizen, reguliert den Flüssigkeitshaushalt und dient als sichtbarer Indikator innerer Gesundheitszustände. Veränderungen an Haut, Haaren und Nägeln können frühe Hinweise auf systemische Erkrankungen geben. Eine gezielte Vorsorge in diesem Bereich trägt zur Erhaltung der äußeren Erscheinung, aber auch zur Früherkennung von Tumoren, Mangelzuständen oder Umweltbelastungen bei.

Medizinische Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen der Vorsorge für Haut, Haare und Nägel

  • Hautkrebsvorsorge
    • Ganzkörperinspektion (vollständige Betrachtung der Hautoberfläche) zur Früherkennung von malignen (bösartigen) Hautveränderungen
    • Beratung zum UV-Schutz und zur Hautselbstkontrolle
  • Dermatoskopie (Auflichtmikroskopie)
    • Spezialverfahren zur bildgebenden Beurteilung pigmentierter Hautveränderungen (z. B. Leberflecke, Muttermale)
    • Differenzierung benigner (gutartiger) von malignen (bösartigen) Läsionen wie dem malignen Melanom (schwarzer Hautkrebs)
  • Inspektion von Haaren und Nägeln
    • Klinische Beurteilung (ärztliche Sichtprüfung) auf Anzeichen von Mangelernährung, Infektionen oder dermatologischen Erkrankungen (Hautkrankheiten)

Fakultative ergänzende Vorsorgemodule

  • Haaranalyse
    • Untersuchung auf Mikronährstoffmangel (Fehlversorgung mit Vitaminen und Spurenelementen), toxische Belastungen (z. B. Schwermetalle) und hormonelle Dysbalancen (Störungen im Hormonhaushalt)
    • Relevanz bei unspezifischen Symptomen wie Haarausfall, chronischer Erschöpfung oder Umweltbelastung
  • Elektrische Impedanzanalyse (BIA)
    • Bestimmung des Hautwiderstands (elektrischer Widerstand der Haut) und der Feuchtigkeitsverhältnisse im Gewebe
    • Einsatz in der präventiven Dermatologie (Hautvorsorge) – z. B. im Rahmen von Anti-Aging-Programmen (Maßnahmen gegen Hautalterung)

Supplementierung im Rahmen der Vorsorge für Haut, Haare und Nägel

Zielgerichtete Supplementierung kann die Haut-, Haar- und Nagelgesundheit unterstützen – insbesondere bei bestehenden Mangelzuständen, altersbedingten Veränderungen oder erhöhtem Bedarf durch Umweltbelastungen. 

Mikronährstoffe

Vitamine

  • Vitamin A (Retinol, Beta-Carotin) – Erhaltung der epithelialen Integrität der Haut
  • Vitamin C – Beteiligung an der Kollagensynthese, antioxidativer Zellschutz
  • Vitamin D3 (Cholecalciferol) – Immunregulation, Differenzierung von Hautzellen
  • Vitamin E – Schutz vor oxidativem Stress in Haut- und Haarzellen
  • Vitamin B1 (Thiamin) – Unterstützung des Hautstoffwechsels
  • Vitamin B2 (Riboflavin) – Erhaltung gesunder Haut und Schleimhäute
  • Niacin (Vitamin B3) – Förderung der Hautdurchblutung
  • Pantothensäure (Vitamin B5) – Stimulierung der Keratinozytenproliferation
  • Vitamin B6 (Pyridoxin) – Steuerung des Hautstoffwechsels
  • Vitamin B12 (Cobalamin) – Zellneubildung und Pigmentregulation
  • Folsäure – Zellteilung und Wachstumsprozesse
  • Biotin – Stärkung von Haarstruktur und Nagelmatrix

Mineralstoffe

  • Magnesium – Beteiligung an der Zellteilung und Strukturproteinsynthese

Spurenelemente

  • Eisen – Sauerstoffversorgung des Haarfollikels
  • Kupfer – Beteiligung an der Kollagen- und Melaninsynthese
  • Mangan – Cofaktor bei Bindegewebssynthese
  • Molybdän – Antioxidativer Zellschutz
  • Selen – Schutz vor oxidativen Hautschäden
  • Silizium (z. B. aus Hirse-Extrakt oder Kieselerde) – Strukturstabilität von Haaren und Nägeln
  • Zink – Bestandteil von Enzymen der Hautregeneration

Omega-Fettsäuren

  • Docosahexaensäure (DHA) – Erhalt der Zellmembranfluidität in Haut und Haarwurzel
  • Eicosapentaensäure (EPA) – Entzündungsmodulation der Haut
  • Gamma-Linolensäure (GLA) – Feuchtigkeitsregulation der Haut

Sekundäre Pflanzenstoffe (Phytotherapeutika)

  • Catechine (aus Grüntee) – Antioxidativer Zellschutz
  • Hydroxytyrosol (aus Oliven) – Schutz vor lichtinduzierter Hautalterung
  • Lycopin (aus Tomatenextrakt) – UV-Schutz und antioxidativer Effekt
  • Oligomere Procyanidine (OPC, z. B. aus Traubenkernen) – Mikrozirkulationsförderung

Weitere bioaktive Stoffe

  • Coenzym Q10 – Verbesserung der zellulären Energiebereitstellung
  • Hirse-Extrakt – Siliziumquelle zur Unterstützung der Haarstruktur
  • Kieselerde – Beitrag zur Festigkeit von Haut, Haaren und Nägeln

Laborleistungen zur Vorsorge

  • Spurenelemente und Mineralstoffe
    • Zink, Selen – wichtig für Hautregeneration (Zellerneuerung), antioxidativen Schutz und Immunfunktion
  • Entzündungsparameter
    • hsCRP (hoch-sensitives C-reaktives Protein) – Hinweis auf chronische Entzündungsprozesse im Körper
  • Mikronährstoffdiagnostik
    • Ferritin – zur Abklärung von Eisenmangel bei brüchigen Nägeln oder diffusem Haarausfall
    • Vitamin D (25-OH) – zur Beurteilung der Hautgesundheit und Immunlage (Abwehrlage)
  • Umwelttoxikologie (fakultativ bei begründetem Verdacht)
    • Schwermetalle im Vollblut oder Haar – z. B. Quecksilber, Blei, Cadmium bei möglicher Umweltbelastung

Medizingerätediagnostik zur Vorsorge

  • Dermatoskopie (Auflichtmikroskopie)
    • Nicht-invasive Hochauflösungstechnologie (bildgebendes Verfahren ohne Hautverletzung) zur strukturellen Beurteilung pigmentierter Hautläsionen (z. B. Leberflecke)
  • Elektrische Impedanzanalyse (BIA)
    • Ermittlung der Gewebezusammensetzung (Verhältnis von Fett, Wasser und Muskeln) und Beurteilung des Hydratationsstatus (Wasserhaushalt) der Haut
    • Indirekter Marker für Hautalterung, Flüssigkeitshaushalt und Fettverteilung
  • UV-Fotographie (Ultraviolett-Fotographie) (optional)
    • Darstellung subklinischer Sonnenschäden (bis jetzt nicht sichtbare UV-Schäden) zur Risikobeurteilung bei aktinischen Veränderungen (lichtbedingte Hautveränderungen)
    • Einsatz bei kosmetisch-dermatologischer Hautanalyse (z. B. in Präventionsprogrammen gegen vorzeitige Hautalterung)