Latente metabolische – stoffwechselbedingte – Azidose – Anamnese
Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der latenten metabolischen (stoffwechselbedingten) Azidose dar.
Familienanamnese
- Gibt es in Ihrer Familie gehäuft Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Gicht?
- Bestehen in Ihrer Familie bekannte Nierenfunktionsstörungen oder Nierenkrankheiten (z. B. chronische Niereninsuffizienz (Nierenschwäche), Zystennieren, Glomerulonephritis (Nierenkörperchenentzündung))?
- Leiden oder litten Familienmitglieder unter chronischen Lebererkrankungen (z. B. Steatosis hepatis (Fettleber), chronische Hepatitis, Leberzirrhose (Leberschrumpfung) oder Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit)) ?
Sozialanamnese
- Beruf:
- Welchen Beruf üben Sie aus?
- Bestehen in Ihrem beruflichen Alltag physische oder psychische Belastungen?
- Sind Sie in Ihrem Beruf regelmäßig Stress oder Zeitdruck ausgesetzt?
- Gibt es Hinweise auf psychosoziale Belastungen im familiären Umfeld (z. B. Pflege von Angehörigen, Konflikte, alleinerziehend)?
- Leben Sie allein oder in einer Partnerschaft bzw. Familie?
- Wie häufig nehmen Sie sich Zeit für Ruhepausen, Bewegung und gesunde Ernährung?
Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)
- Haben Sie in letzter Zeit unter allgemeiner Antriebslosigkeit, chronischer Müdigkeit oder Erschöpfung gelitten?
- Leiden Sie unter Konzentrationsstörungen, innerer Unruhe oder Reizbarkeit?
- Haben Sie Kopfschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen bemerkt?
- Kommt es bei Ihnen häufiger zu Muskelkrämpfen, besonders nachts oder unter Belastung?
- Bestehen unspezifische Beschwerden wie Frösteln, Kälteempfindlichkeit oder Blähungen?
- Haben Sie eine veränderte Haut- oder Haarstruktur bemerkt (z. B. trockene Haut, Haarausfall)?
- Wie lange bestehen die Beschwerden bereits, und haben sie sich im Verlauf verändert?
Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese
- Haben Sie in letzter Zeit unbeabsichtigt Gewicht verloren oder zugenommen? Geben Sie bitte uns Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
- Ernährungsverhalten:
- Ernähren Sie sich ausgewogen?
- Welche Lebensmittel konsumieren Sie regelmäßig (z. B. Fleisch, Wurst, Milchprodukte, Weißmehlprodukte, Zucker, Fast Food, Softdrinks)?
- Essen Sie täglich frisches Obst und Gemüse?
- Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (wie viel trinken Sie pro Tag)?
- Trinken Sie überwiegend Wasser oder auch zucker- und säurehaltige Getränke?
- Machen Sie regelmäßig Diäten oder Ernährungsumstellungen?
- Leiden Sie unter Heißhungerattacken oder starker Appetitlosigkeit?
- Trinken Sie gerne Kaffee, schwarzen oder grünen Tee? Wenn ja, wie viele Tassen pro Tag
- Trinken Sie andere bzw. weitere koffeinhaltige Getränke? Wenn ja, wie viel jeweils davon?
- Trinken Sie Alkohol? Wenn ja, welches Getränk bzw. welche Getränke und wie viele Gläser pro Tag?
Eigenanamnese
- Vorerkrankungen:
- Diabetes mellitus?
- Chronische Nierenerkrankungen (z. B. chronische Niereninsuffizienz (Nierenschwäche), Glomerulonephritis (Nierenkörperchenentzündung))?
- Lebererkrankungen (z. B. Steatosis hepatis (Fettleber), Hepatitis, Leberzirrhose (Leberschrumpfung))?
- Gicht oder andere Störungen des Harnsäurestoffwechsels?
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)?
- Gab es in der Vergangenheit akute oder chronische Infekte mit erhöhter Stoffwechselbelastung?
- Bestehen Erkrankungen, die mit erhöhter Azidoseneigung einhergehen (z. B. Krebserkrankungen, Fastenzustände)?
- Wurde bei Ihnen eine Osteopenie (verminderte Knochendichte) oder Osteoporose diagnostiziert?
- Wurden bei Ihnen in der Vergangenheit größere Operationen durchgeführt, insbesondere an Niere, Leber, Magen oder Darm?
Medikamentenanamnese
- Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein, z. B.:
- Acetylsalicylsäure oder andere Salicylate?
- Diuretika (Entwässerungsmedikamente)?
- Glukokortikoide (Kortison)?
- Metformin (bei Diabetes mellitus)?
- Medikamente gegen Epilepsie (Krampfanfälle)?
- Haben Sie Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, z. B. basische Präparate oder Mineralsalze?
Unsere Empfehlung: Drucken Sie die Anamnese aus, markieren Sie alle mit „Ja“ beantworteten Fragen und nehmen Sie das Dokument mit zu Ihrem behandelnden Arzt.