Mund-Antrum-Verbindung (MAV) – Ursachen

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Eine Mund-Antrum-Verbindung entsteht zumeist als intraoperative ("während eines chirurgischen Eingriffs") Komplikation chirurgischer Eingriffe:

  • bei der Extraktion (Zahnentfernung) oberer Prämolaren (kleine Backenzähne) oder Molaren (Backenzähne)
  • bei deren Wurzelspitzenresektion
  • bei der operativen Entfernung oberer Weisheitszähne
  • nach der Entfernung von Tumoren am Gaumen

Ursächlich ist anatomisch ungünstige oroantrale Lagebeziehung: Der Boden der Kieferhöhle ist identisch mit der kranialen ("nach oben hin") Begrenzung des harten Gaumens und hat seinen tiefsten Bereich in Höhe der ersten Molaren. Oft verläuft nur eine dünne, teilweise poröse Knochenlamelle zwischen Zahnwurzeln und Sinus maxillaris (Kieferhöhle), die zudem durch entzündliche Prozesse aufgelöst werden kann. 

Begünstigende Faktoren:

  • chronische peri-/apikale Parodontitis (Entzündung des Parodonts (Zahnhalteapparat) genau unterhalb der Zahnwurzel; apikal = "zahnwurzelwärts"; perikal "um die Zahnwurzel herum") (Granulom, Zyste, Osteomyelitis/Knochenmarkentzündung)
  • lange Zahnwurzeln
  • weit kaudale ("nach unten hin") Ausbuchtung des Sinus maxillaris' (Kieferhöhle)

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Ungünstige anatomische Verhältnisse

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Missachten der Verhaltensempfehlungen, die nach plastischer Deckung einer MAV für zehn Tage gegeben werden, kann zur Ausbildung einer oroantralen Fistel führen:
    • Naseschnäuzen
    • Niesen bei geschlossenem Mund
    • Verzicht auf abschwellende Maßnahmen

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Chronische apikale Parodontitis eines zu entfernenden oberen Prämolaren oder Molaren
  • Tumoren am Gaumen

Operationen

  • Extraktion oberer Prämolaren und Molaren
  • Operative Entfernung oberer Weisheitszähne
  • Wurzelspitzenresektion
  • Tumorentfernung