Medizingerätediagnostik bei Kinderwunsch der Frau

Ein unerfüllter Kinderwunsch kann zahlreiche organische Ursachen haben – von anatomischen Anomalien der Gebärmutter über tubare Passagehindernisse hin zu ovulatorischen Funktionsstörungen (Störungen der Eierstockfunktion). Neben der klinischen Untersuchung und Labordiagnostik bildet die bildgebende Diagnostik eine zentrale Säule im Rahmen der reproduktionsmedizinischen Abklärung. Sie erlaubt eine gezielte morphologische Beurteilung der inneren Genitalien und liefert entscheidende Hinweise auf mögliche Kontraindikationen (Gegenanzeigen) für eine natürliche Konzeption oder assistierte Reproduktion.

Die nachfolgenden Verfahren werden in der reproduktionsmedizinischen Praxis stufenweise eingesetzt:

Stufe 1 – Basisdiagnostik

Stufe 2 – Erweiterte Diagnostik bei Auffälligkeiten oder Verdacht

Stufe 3 – Invasive Diagnostik bei klinischer Indikation

  • Laparoskopie (Bauchspiegelung) – zur Beurteilung der Tuben (Eileiter), Ovarien (Eierstöcke), Endometrioseherde und Adhäsionen (Verwachsungen) im kleinen Becken; ggf. in Kombination mit Chromopertubation (blaue Farblösung wird durch die Gebärmutter in die Eileiter gespült)

Fazit

Die strukturierte apparative Diagnostik ist ein essenzieller Bestandteil der Abklärung bei unerfülltem Kinderwunsch. Ihre stufenweise Anwendung ermöglicht eine zielgerichtete und zugleich schonende Abklärung potenzieller Ursachen. Durch die Kombination bildgebender Verfahren mit laborchemischen und klinischen Parametern lässt sich eine individuelle reproduktionsmedizinische Strategie entwickeln – abgestimmt auf Zyklusphase, Alter und Anamnese der Patientin. Eine standardisierte Vorgehensweise nach dem Prinzip der Stufendiagnostik trägt dabei maßgeblich zur Qualitätssicherung in der Fertilitätsmedizin bei.