Überbein (Ganglion) – Labordiagnostik

Die Diagnose eines Ganglions (Überbeins) erfolgt primär klinisch (körperliche Untersuchung) und bildgebend (z. B. Sonographie (Ultraschall), Magnetresonanztomographie (MRT; Schichtbildverfahren)); eine spezifische Labordiagnostik ist zur Diagnose eines Ganglions (Überbeins) nicht erforderlich. Eine Labordiagnostik – unter Berücksichtigung des Alters und bestehender Begleiterkrankungen – ist indiziert, wenn eine operative Intervention (Operation) geplant ist.

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Keine spezifischen Laborparameter zur Diagnosesicherung des Ganglions; die Diagnose erfolgt klinisch (körperliche Untersuchung) und durch bildgebende Verfahren.
  • Präoperative Basisdiagnostik (Voruntersuchung vor einer Operation) – in Abhängigkeit von Alter, Allgemeinzustand und Komorbiditäten (Begleiterkrankungen) –, wenn eine operative Entfernung des Ganglions geplant ist:
    • Kleines Blutbild
    • Gerinnungsparameter – PTT (partielle Thromboplastinzeit), Quick/INR (International Normalized Ratio)
    • Elektrolyte – Natrium, Kalium
    • Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin
    • Leberparameter – Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH), Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT, GGT), alkalische Phosphatase, Bilirubin
    • Bei kardiovaskulären oder anderen relevanten Vorerkrankungen (Herz-/Gefäßerkrankungen oder andere Erkrankungen): zusätzliche laborchemische Untersuchungen nach internistischer Einschätzung.

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (Vorgeschichte), der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Bei typischer Klinik (Beschwerdebild) und eindeutigem bildgebendem Befund eines Ganglions (Überbeins) sind Laborparameter 2. Ordnung in der Regel nicht erforderlich.
  • Laboruntersuchungen 2. Ordnung kommen nur dann in Betracht, wenn anamnestisch oder klinisch Hinweise auf alternative Diagnosen bestehen, z. B.:
    • Verdacht auf septische Tendovaginitis (infizierte Sehnenscheidenentzündung) oder Gelenkinfektion (Infektion eines Gelenks) – Entzündungsparameter (CRP (C-reaktives Protein), BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit)), Leukozytenzahl (weiße Blutkörperchen)
    • Verdacht auf entzündlich-rheumatische Systemerkrankung (rheumatische Erkrankung des Immunsystems) – spezifische Rheumadiagnostik gemäß entsprechender Leitlinien
    • Verdacht auf Weichteiltumor (Geschwulst des Weichteilgewebes) oder andere Raumforderung (Gewebsvermehrung) – laborchemische Zusatzdiagnostik orientiert an der jeweiligen Verdachtsdiagnose

Zusammenfassend besteht bei einem unkomplizierten, klinisch (körperliche Untersuchung) und bildgebend eindeutig beurteilbaren Ganglion (Überbein) keine Indikation für eine spezifische Labordiagnostik; erforderlich ist lediglich eine dem individuellen Risikoprofil angepasste präoperative Basisdiagnostik (Voruntersuchung vor einer Operation), sofern eine operative Therapie geplant ist.