Krätze (Scabies) – Prävention
Zur Prävention der Scabies (Krätze) muss auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Hygienische Bedingungen
- Schlechte hygienische Bedingungen erhöhen das Risiko für eine Scabies-Infektion.
 
 - Körperkontakte
- Häufige und intensive Körperkontakte, z. B. Kuscheln mit Kindern oder Geschlechtsverkehr, begünstigen die Übertragung.
 
 - Gemeinsam genutzte Gegenstände
- Bettwäsche, Unterwäsche, Handtücher
- Gemeinsame Nutzung kann die Übertragung fördern.
 - Textilien müssen täglich gewechselt und bei 50-60 °C mindestens 35 Minuten gewaschen werden.
 - Alternativen:
- Luftdichtes Verpacken bei mindestens 20 °C für mindestens 4 Tage.
 - Einfrieren bei unter -10 °C für mindestens 5 Stunden.
 
 
 - Teppiche und Polstermöbel
- Können Milben beherbergen.
 - Gründliches Saugen oder Nichtbenutzung für 4 Tage empfohlen.
 
 
 - Bettwäsche, Unterwäsche, Handtücher
 
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Hygienemaßnahmen
- Regelmäßige Körperpflege – Gründliche Reinigung der Haut, insbesondere bei Kontakt mit Betroffenen.
 - Waschen von Textilien – Bettwäsche, Kleidung und Handtücher regelmäßig bei mindestens 50 °C waschen.
 - Reinigung der Umgebung – Regelmäßiges Saugen von Teppichen und Polstermöbeln, um Milben zu entfernen.
 
 - Vermeidung von enger körperlicher Nähe
- Einschränkung enger Kontakte zu Infizierten während der Behandlung.
 
 - Schutzkleidung bei Pflege und Kontakt
- Tragen von Handschuhen und Schutzkleidung bei der Betreuung betroffener Personen.
 
 - Aufklärung und frühzeitige Behandlung
- Information über die Übertragungswege und die Wichtigkeit der Behandlung aller engen Kontaktpersonen.
 
 
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Anzeichen einer Scabies-Infektion frühzeitig zu erkennen und wirksam zu behandeln.
- Früherkennung und Diagnostik
- Beobachtung der Haut – Auf charakteristische Anzeichen wie Pusteln (Eiterbläschen), Knötchen oder Hautrötungen.
 - Labordiagnostik
- Mikroskopische Untersuchung – Nachweis der Milben, ihrer Eier oder ihres Kots durch Hautabstriche oder Kratzproben.
 - Dermatoskopie (Auflichtmikroskopie) – Visuelle Untersuchung der Haut mit einer Lupe oder einem Dermatoskop zur Erkennung von Milbengängen.
 - PCR-Test – Molekularbiologischer Nachweis von Sarcoptes-scabiei-DNA in Hautproben.
 
 
 - Behandlung von Kontaktpersonen – Gleichzeitige Behandlung aller engen Kontaktpersonen, auch bei symptomfreien Personen.
 - Medikamentöse Therapie
- Permethrin-Creme – Erste Wahl zur topischen Behandlung.
 - Ivermectin – Orales Medikament bei schweren Verläufen oder bei fehlendem Therapieerfolg.
 
 - Umgebungsdesinfektion
- Reinigung und Desinfektion – Persönliche Gegenstände und Wohnräume gründlich reinigen.
 - Textilien – Kleidung, Bettwäsche und Handtücher bei mindestens 60 °C waschen oder alternativ luftdicht für mehrere Tage verpacken.
 
 
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die Vermeidung von Rückfällen und die Behandlung von Komplikationen durch Scabies.
- Langzeittherapie bei wiederkehrenden Fällen
- Medikamentöse Behandlung – Wiederholung der Behandlung mit topischen (z. B. Permethrin) oder systemischen (z. B. Ivermectin) Antiscabiosa.
 
 - Pflege von Hautkomplikationen
- Behandlung von Ekzemen oder sekundären Infektionen der Haut durch antibakterielle oder entzündungshemmende Cremes.
 
 - Nachsorge und Kontrolle
- Dermatologische Kontrolluntersuchungen zur Überwachung des Behandlungserfolgs.
 - Regelmäßige Kontrolle der hygienischen Bedingungen und Umgebung.
 
 - Aufklärung und Verhaltensänderungen
- Schulung zu hygienischen Maßnahmen und Verhaltensänderungen, um eine erneute Infektion zu verhindern.