Therapieoptionen bei Hyperhidrose: Botox und Schweißdrüsenabsaugung im Überblick
Übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose) stellt für viele Betroffene eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität dar. Neben der erhöhten körperlichen Belastung stehen psychosoziale Beeinträchtigungen, Scham und Isolation im Vordergrund. Die ästhetische Medizin bietet für diese Problematik wirksame, interventionsbasierte Verfahren, die gezielt auf die übermäßige Schweißsekretion einwirken. Im Vordergrund stehen dabei nichtinvasive oder minimalinvasive Methoden mit dauerhaftem oder wiederholbarem Effekt. Die Auswahl des geeigneten Verfahrens richtet sich nach der Lokalisation, dem Ausmaß der Hyperhidrose und den individuellen Therapiezielen.
Die folgenden Verfahren bilden die wesentlichen Bausteine der modernen Hyperhidrosetherapie:
- Hyperhidrosebehandlung mit Botulinumtoxin (Botox)
Durch gezielte intrakutane Injektion von Botulinumtoxin A wird die Signalübertragung an cholinerge Nervenendigungen blockiert, wodurch die Schweißdrüsensekretion in den betroffenen Arealen (z. B. Axillae, Handflächen, Stirn) temporär unterdrückt wird. Dieses Verfahren ist besonders geeignet bei fokaler Hyperhidrose mit klar abgrenzbarem Areal und mäßigem bis starkem Schweregrad. - Schweißdrüsenabsaugung (Aspirationshydrektomie)
Bei therapieresistenter axillärer Hyperhidrose kann eine operative Absaugung der ekkrinen Schweißdrüsen erfolgen. Die Aspirationshydrektomie ist ein invasives Verfahren mit dauerhaftem Ergebnis, das in Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung) durchgeführt wird. Ziel ist die mechanische Reduktion der drüsentragenden Hautschicht mit dauerhafter Wirkung.
Diese Therapieansätze verfolgen das gemeinsame Ziel, die übermäßige Schweißproduktion auf ein physiologisches Maß zu reduzieren, das Wohlbefinden zu steigern und die funktionellen und sozialen Einschränkungen der Patienten deutlich zu verringern. Je nach klinischer Konstellation kann die Hyperhidrosetherapie sowohl medizinisch indiziert als auch ästhetisch motiviert sein. Die differenzierte Indikationsstellung und eine individuelle Therapiewahl sollten stets unter ärztlicher Aufklärung und Supervision erfolgen.