Elektrische Epilation

Die elektrische Epilation ist eine Methode der ästhetischen Medizin und ein nachhaltiges Verfahren zur Entfernung unerwünschter Haare. Die Epilation bedient sich der Effektivität elektrischen Stroms, um das Haar direkt an seinem Entstehungsort zu koagulieren (veröden).

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Verstärkte Körperbehaarung bei Frauen und bei Männern entspricht nicht dem gängigen Schönheitsideal und wird häufig als sehr belastend empfunden.

  • Frauen, die unter Hirsutismus leiden, haben eine verstärkte Sexual-, Körper- und Gesichtsbehaarung. Diesen Patientinnen kann mit der elektrischen Epilation gut geholfen werden.
    Außerdem spielen individuelle, ethnische oder rassische Dispositionen eine Rolle bei der Ausprägung des jeweiligen Behaarungstyps. 
  • Männer, die unter einer Geschlechtsidentitätsstörung (Transsexualität) leiden
  • Menschen, die allgemein unter einer vermehrten Behaarung leiden

Vor der Behandlung

Vor Beginn der Behandlung sollte ein Aufklärungs- und Beratungsgespräch zwischen Arzt und Patient erfolgen. Inhalt des Gespräches sollten die Ziele, Erwartungen und die Möglichkeiten der Behandlung sowie Nebenwirkungen und Risiken sein.

Der Patient sollte bereits sechs Wochen vor der Behandlung seine Behaarung nur mit einer Rasur oder einer Schere kürzen. Keinesfalls sollten Haare mit Wachs oder einer Pinzette entfernt werden, da dann der Behandlungserfolg gefährdet ist. Während einer Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) und eines Aufklärungsgespräches bestimmt der behandelnde Therapeut/Arzt den Haartyp mit einer Lupenlampe.
Antikoagulantien (gerinnungshemmende Medikamente) wie Acetylsalicylsäure (ASS) sollten soweit möglich 14 Tage vor der Behandlung abgesetzt werden.

Das Verfahren

Im Rahmen der elektrischen Epilation wird jeder Haarfollikel (Haarwurzel) einzeln mit hochfrequentem Strom verödet. Die Stromintensität wird dabei dem Haartyp und der Haardicke angepasst.
Die Epilationsnadel wird in jeden Haarkanal direkt eingeführt. Es handelt sich um eine Einwegnadel, die auf einem Stift sitzt, der wiederum mit dem Hochfrequenzgerät verbunden ist. Der Stromimpuls zerstört die Haarwurzel dauerhaft.

Die sichtbaren Haare, die durch die Elektrokoagulation verödet werden können, befinden sich in der sogenannten Anagenphase, der Hauptwachstumsphase.

Es gibt drei Wachstumsphasen der Haare:

  • Anagenphase – In der Haarwachstumsphase befinden sich 90 % der Haare. Diese Phase kann 2-6 Jahre andauern.
  • Katagenphase – In der Umwandlungsphase befinden sich die Haare ca. 14 Tage.
  • Telogenphase – Die Ruhepause der Haarfollikel dauert ca. 3-4 Monate, anschließend fallen die Telogenhaare aus.

Da sich nicht ständig alle Haare in der Anagenphase befinden, sind mehrere Sitzungen notwendig, um den Behandlungserfolg zu gewährleisten.
Die Behandlungsdauer einzelner Sitzungen kann sich von 20 Minuten (z. B. im Gesicht) bis zu 2 Stunden (z. B. an den Beinen) erstrecken. Insgesamt kann sich die Behandlung über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren hinziehen.

Nach der Behandlung

Nach der Behandlung kann es zu Rötungen und Schwellungen kommen, die sehr schnell rückläufig sind. Außerdem können kleine Krusten folgen. Die Haut sollte keiner Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.
Handelt es sich um empfindliche Haut, so sind pflegende Maßnahmen sinnvoll.

Ihr Nutzen

Die elektrische Epilation ist ein wirksames Verfahren zur dauerhaften Entfernung lästiger Haare. Die Behandlung kann sowohl das Wohlbefinden als auch das Selbstbewusstsein des Patienten stärken.