Einleitung
Zahnfleischentzündung (Gingivitis)

Eine Gingivitis (Synonym: Gingivainfektion; ICD-10-GM K05.0: Akute Gingivitis; ICD-10-GM K05.1: Chronische Gingivitisist eine meist bakteriell verursachte Entzündung des marginalen Zahnfleisches (Gingiva). Das Parodont (Zahnhalteapparat) ist nicht betroffen, jedoch kann eine Gingivitis die Vorstufe einer Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) darstellen.
Die Gingivitis gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen.

Sie wird weiter unterteilt in drei Hauptgruppen:

  • Plaque-induzierte Gingivitis – durch Zahnbelag ausgelöste Gingivitis (in der Mehrheit der Fälle)
  • Nicht Plaque-induzierte Gingivitis – genetisch oder durch Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöste Zahnfleischentzündung (selten)
  • Gingivitis gravidarum – schwangerschaftsbedingte Gingivitis
  • Medikamenteninduzierte Gingivitis
  • Gingivitis als Symptom anderer Erkrankungen

Die Gingivitis kann nach dem zeitlichen Verlauf eingeteilt werden in:

  • akute Gingivitis
  • chronische Gingivitis 

Eine Sonderform stellt die nekrotisierende und ulzerierende Gingivitis (NUG) dar. Es handelt sich hierbei um eine meist schlagartig beginnende, sehr schmerzhafte Infektion der interdentalen ("zwischen den Zähnen") und später auch der übrigen Gingiva mit Nekrosen (Zellen sterben ab und zerfallen) und Ulzerationen (Geschwüre). Die Ätiologie (Ursachen) ist durch folgende "Faktentrias" gekennzeichnet: schlechte Mundhygiene, Rauchen und emotionaler Stress.

Häufigkeitsgipfel: Die nekrotisierende und ulzerierende Gingivitis tritt vorwiegend zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr auf.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) für eine chronische Gingivitis liegt in der Gruppe der 18-Jährigen bei mehr als 90 % (in Mitteleuropa).

Verlauf und Prognose: Meist verläuft die Gingivitis unbemerkt. Bereits nach wenigen Tagen kann sich eine chronische Gingivitis entwickeln. Die Therapie ist abhängig von der Ursache. Bei einer Plaque-induzierten Gingivitis reicht meistens die Verbesserung bzw. Optimierung der Mundhygienemaßnahmen aus. Die Gingivitis heilt dann innerhalb weniger Wochen aus. Liegen mechanische Reizungen der Gingivitis zugrunde, heilt die Erkrankung bereits nach wenigen Tagen aus.
In den meisten Fällen geht eine unbehandelte Gingivitis in eine Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) über.

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis. (AWMF-Registernummer: 083 - 016), August 2018 Kurzfassung Langfassung
     
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