Labordiagnostik
Colitis ulcerosa

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild [Leukozytose (Vermehrung der Leukozyten/weißen Blutkörperchen), Thrombozytose (Vermehrung der Thrombozyten/Blutplättchen)]
  • BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) bzw. CRP (C-reaktive Protein) ↑
  • Calprotectin (fäkaler Inflammationsparameter; Aktivitätsparameter; Stuhlprobe) zur Erstdiagnose und Verlaufsbeurteilung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ist der Stuhlparameter den Entzündungsmarkern im Blut überlegen; Abgrenzung nichtentzündlicher Ursachen der gastrointestinalen Beschwerden; normale fäkale Marker schließen eine aktive CED weitgehend aus
  • Leberparameter – Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH), Gamma-Glutamyl-Transferase (γ-GT, Gamma-GT; GGT), AP (alkalische Phosphatase), Bilirubin [Anstieg der Leber-und Cholestaseparameter bei hepatobiliäre extraintestinale Manifestation]
  • Ferritin – zum Ausschluss einer Eisenmangelanämie (Blutarmut durch Eisenmangel)*
  • 25-OH-Vitamin-D-Spiegel* [häufig erniedrigt]
  • Vitamin B12- und Folsäure-Serumspiegel – bei megaloblastischer Anämie (Anämie (Blutarmut), die durch einen Mangel an Vitamin B12 oder seltener durch einen Folsäuremangel bedingt ist)
  • Infektionsdiagnostik wg. Therapieplanung, steroidrefraktären Verlauf und geschwächtes Immunsystem:
    • Tuberkulosediagnostik (s. u. Tb) wg. Tb-Risiko unter TNF-Antikörpern
    • Epstein-Barr-Virus(EBV)-Serologie wg. Epstein-Barr-Virus(EBV)-negative Patienten, diese haben unter Azathioprin ein Risiko für lymphoproliferative Erkrankungen oder ein Makrophagenaktivierungssyndrom → Verzicht auf Azathioprin-Therapie bei EBV-Negativität
    • Cytomegalie-Virus (CMV)-Serologie bei steroidrefraktären Verlauf → Ursache kann eine CMV-Reaktivierung sein
    • Stuhlprobe (mikrobiologische Diagnostik) – zum Nachweis von Bakterien.
      • Eine bakteriologische Stuhluntersuchung muss in der Anfangsdiagnostik und beim fulminanten Schub durchgeführt werden. Dabei ist das Bakterium Clostridium difficile und das CMV (Cytomegalie-Virus) von besonderer Bedeutung.
    • Ausschluss von Begleitinfektionen wie Hepatitiden und HIV-Infektionen → geschwächtes Immunsystem und damit ein höheres Infektionsrisiko

*Erkrankte sollten auf Vitamin-D- und Eisenmangel überwacht werden.

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung etc. – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • AP (Alkalische Phosphatase), γ-GT (Gamma-Glutamyl-Transferase)  zur Erkennung einer primär sklerosierenden Cholangitis (Gallengangsentzündung).
  • Autoimmunserologie: pANCA (perinukleäre antineutrophile zytoplasmatische Antikörper), ASCA (anti-Saccharomyces cerevisiae Antikörper) 
  • 25-OH-Vitamin-D-Spiegel [häufig erniedrigt]
  • Mikrobiomanalyse (sog, "Whole Genome Shotgun Sequencing") [im Vordergrund stehend: Bacteroidetes] [1]

Literatur

  1. Vila AV et al.: Gut microbiota composition and functional changes in inflammatory bowel disease and irritable bowel syndrome. Science Translational Medicine 19 Dec 2018: Vol. 10, Issue 472, eaap8914. doi: 10.1126/scitranslmed.aap8914

 


     
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