Operative Therapie
Gastroösophageale Refluxkrankheit

Indikationen einer interventionellen oder chirurgischen Behandlung:

  • Einnahme von PPI führen zu keinem entsprechenden Therapieerfolg, das heißt der Säurereflux wird nicht ausreichend supprimiert (wg. "fast metabolizer").
  • Vorliegen eines deutlichen, nicht sauren Refluxes (Mischreflux) neben einer sauren Refluxkomponente 
  • Trotz Ausschaltung des Sodbrennens (Pyrosis) wird aufgrund einer weiter bestehenden Neigung zur Regurgitation (Zurückströmen von Speisebrei aus der Speiseröhre in den Mund) die Lebensqualität beeinträchtigt (Volumenreflux).
  • Einnahme von Protonenpumpenhemmern (Protonenpumpeninhibitoren, PPI; Säureblocker), H2-Blockern oder Antazida sind wirksam ist, aber der Patient lehnt eine kontinuierliche Einnahme dieser Medikamente ab.

Die Verfahren

Interventionelle Verfahren s. u. "Weitere Therapie".

Operative Verfahren kommen bei schweren Formen der gastroösophagealen Refluxkrankheit zum Einsatz:

  • Antirefluxoperationen:
    • laparoskopische Hiatoplastik (Zwerchfellnaht per Bauchspiegelung) oder
    • Fundoplikatio, d. h. Bildung einer Manschette komplett um den unteren Teil des Ösophagus (Speiseröhre; 360°), um den Reflux (Rückfluss) von Magensäure zu verhindern  [chirurgische Standardtherapie; Refluxkontrolle 85-95 %]
      Obligate OP-Indikationen: Typ II/III-Hernien (Hiatushernien), Upside-down-Magen (Synonym: Thoraxmagen)
      Die Fundoplikation kann klassisch chirurgisch und endoskopisch durchgeführt werden.
  • Implantation eines Antirefuxsystems – zur mechanischen Stärkung der unteren Sphinkterregion (Schließmuskelregion)
  • Schrittmachersystem – zur Stimulation des unteren Ösophagussphinkters
  • Erweiterung von Stenosen (Verengungen) – z. B. mittels Ballondilatation (Aufdehnung mit Hilfe eines flüssigkeits- oder luftbefüllbaren Ballonkatheters)
  • Lasertherapie bei Barrett-Syndrom – Laser-Ablation/"Laserverdampfung" veränderter Zellen (Präkanzerose!)
  • CPAP (Continuous Positive Airway Pressure) – Atemtherapie bei Schlafapnoe-Syndrom

Beachte: Vor einer Antirefluxoperation sollte generell eine Ösophagusmanometrie durchgeführt werden, um eine Achalasie (chronische Funktionsstörung der Speiseröhre) auszuschließen.

Weitere Informationen

  • Die Anlage einer transoralen Fundoplikatio hat in einer Vergleichsstudie Patienten mit gastroösophagealer Refluxkrankheit (Gerd) häufiger vom Sodbrennen befreit als eine fortgesetzte PPI-Medikation (Protonenpumpenhemmer; kurz PPI für Protonenpumpeninhibitoren; Säureblocker) [1].
  • Trotz Antirefluxoperation benötigt ein Großteil der Patienten mit gastroösophagealer Refluxkrankheit mittelfristig wieder eine PPI-Medikation: mittelfristig jeder zweite Patient und vier von fünf Patienten intermittierend [2].

Literatur

  1. Hunter JG et al.: Efficacy of Transoral Fundoplication vs Omeprazole for Treatment of Regurgitation in a Randomized Controlled Trial. Gastroenterology 2015;148:324-333
  2. Lødrup A et al.: Use of proton pump inhibitors after antireflux surgery: a nationwide register-based follow-up study. Gut 2014;63:1544-1549 doi:10.1136/gutjnl-2013-306532

 

     
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