Gebärmutterhalsschwäche (Cervixinsuffizienz) – Anamnese

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik Cervixinsuffizienz (Gebärmutterhalsschwäche) dar.   

Familienanamnese  

  • Als genetische, familiäre Ursache ist bisher nur das Ehlers-Danlos-Syndrom bekannt. Es handelt sich um eine sehr seltene, heterogene Gruppe angeborener Störungen der Kollagensynthese. Organe mit bindegewebsreichen Strukturen z. B. auch die Cervix uteri (Gebärmutterhals) sind mangelhaft ausgebildet, die Funktion beeinträchtigt.

 Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

  • Folgende Befunde und Symptome können auf eine Cervixinsuffizienz hinweisen:
    • Befunde: 
      • Spekulumeinstellung (Untersuchung von Scheide und Muttermund mittels eines Spekulums/medizinisches Instrument): Prolaps (Vorfall) der Fruchtblase
      • Ultraschall (vaginal/durch die Scheide): Im Verlauf der Schwangerschaft zunehmende Verkürzung der Cervixlänge, sowie die Eröffnung des inneren Muttermundes ohne Wehentätigkeit.
      • Vaginale Untersuchung: Eröffnung des Cervikalkanals (Gebärmutterhalskanal) auf Fingerdurchgängigkeit
    • Symptome:
      • Druck nach unten
      • menstruationsähnliche Beschwerden
      • Schmierblutungen
      • unklare Unterbauchbeschwerden
      • vermehrter Fluor (Ausfluss)
      • Ziehen
        • in den Leisten 
        • im Rücken
    Typisch ist der Beginn in der 14. bis 20. Schwangerschaftswoche.

Eigenanamnese

  • Operationen: Zustand nach
    • Diagnostik
      • entzündlicher 
      • neoplastischer ("neubildend")
      • prämaligner  Veränderungen (Gewebeveränderungen, die feingewebliche Vorzeichen einer bösartigen (malignen) Entartung sind) der Cervix
    • Korrektur von Fehlbildungen
      • des Uterus (Gebärmutter)
      • der Cervix
    • Therapie
      • entzündlicher
      • neoplastischer
      • prämaligner Veränderungen der Cervix
  • Schwangerschaften: Cervixriss (Emmet-Riss) bei Geburten
  • Vorerkrankungen: Zustand nach Cervixinsuffizienz