Therapie
Fußschmerzen

Soweit Fußschmerzen bzw. ein Fersenschmerz einer spezifischen Erkrankung zuzuordnen ist, siehe dazu unter dieser Krankheit unter medikamentöser Therapie, Operation und "Weitere Therapie".

Allgemeine Maßnahmen

  • Kühlen und schonen.
  • Vermeiden von überwiegenden Tätigkeiten im Stehen!
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Normalgewicht anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse
    • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) – insbesondere bei chronischer Insertionstendopathie (Reizungen am Übergang zwischen Sehnen und Knochen (= Insertion), die in der Regel durch Überbelastung bedingt sind)
    Der Abschlussbericht des IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen), bei dem das ESWT mit Scheinbehandlungen verglichen wurde, ergaben sich bei Schmerz und körperlicher Funktionsstatus jeweils ein Beleg und ein Anhaltspunkt für einen Nutzen der ESWT bei
    Fersenschmerz [1].

Medizinische Hilfsmittel

  • Einlagenversorgung
    • Ermüdungsfraktur (Ermüdungsbruch)Fußbett mit gezielter Abstützung (vor allem der Frakturstelle), Sohlenversteifung, Abrollhilfe
    • Fersensporn: Druckentlastung durch orthopädische Einlagen (z. B. "Locheinlage", d. h. Ausmuldung der Schuheinlage); s. u. dem gleichnamigen Thema
    • Fußdeformitäten (z. B. Senk-Spreizfuß (Pes transversoplanus)): s. u. dem gleichnamigen Thema
    • Hallux rigidus (Synonyme: Arthrose des Großzehengrundgelenkes; Großzehengrundgelenksteifigkeit; Hallux non extensus; Hallux flexus; Hallux limitus; Verschleiß des Großzehengrundgelenkes): s. u. dem gleichnamigen Thema
    • Hallux valgus (Ballengroßzehe, Ballenzehe, X-Großzehe, Schiefzehe): s. u. dem gleichnamigen Thema
    • Morton-Neuralgie (Synonyme: Morton-Metatarsalgie, Morton-Syndrom oder Morton-Neurom): Fußbettung mit gezielter Abstützung dort, wo sich das Neurom befindet; Abrollhilfe; ggf. auch schuhtechnische Versorgung
  • Orthesen (medizinisches Hilfsmittel, das zur Stabilisierung, Entlastung, Ruhigstellung, Führung oder Korrektur von Gliedmaßen oder des Rumpfs dient)
    • Fersensporn: s. u. dem gleichnamigen Thema
  • Eine Metaanalyse von über 20 randomisierten kontrollierten Studie zeigte, dass beim plantaren Fersenschmerz Fußorthesen wenig helfen, gleich welches Modell verschrieben wurde [2].
    Beachte: Innerhalb eines Jahres bilden sich die Symptome bei 80 % der Patienten ungeachtet der Behandlungsmethode vollständig zurück.

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Ernährung reich an:
      • Sekundären Pflanzenstoffen (Curcumin, Bromelain aus Ananas-Extrakt)
      • Weiteren Vitalstoffen (Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat, Kollagene)
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.  

Sportmedizin 

  • Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining) je nach Ursache der Fußschmerzen
  • Konsequentes Stretching der Wadenmuskulatur (bei Fersensporn: gezieltes Dehnen des Musculus gastrocnemius ("zweibäuchiger Wadenmuskel") sowie des Musculus soleus (Schollenmuskel; Skelettmuskel des Unterschenkels), mehrmals täglich über mindestens drei Monate), ggf. Beginn im Rahmen einer Krankengymnastik zur Einweisung des Patienten
  • Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.

Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)

  • Kältetherapie (Kryotherapie) – wirkt analgesierend (schmerzlindernd), antiinflammatorisch (entzündungshemmend) und abschwellend; zeigt häufig nach ca. 2 Wochen positive Effekte
  • Ultraschalltherapie – diese Therapieform wird vor allem bei chronisch degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates angewendet

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

Literatur

  1. Abschlussbericht IQWiG: Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) beim Fersenschmerz. IQWiG-Berichte – Nr. 499 Auftrag: Version: Stand: N15-06 1.0 29.03.2017
  2. Rasenberg N et al.: Efficacy of foot orthoses for the treatment of plantar heel pain: a systematic review and meta-analysis. Br J Sports Med 2018; online 19. März; http://dx.doi.org/10.1136/bjsports-2017-097892
     
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