Anorektale Schmerzen – umgangssprachlich Afterbeschwerden genannt – (Synonyme: anale Beschwerden; Analbeschwerden; anales Schmerzsyndrom; Analschmerzen; anorektales Schmerzsyndrom; Anusreizung; Anusschmerzen; perineale Schmerzen; Proctalgia; Proktalgie; Proktodynie; rektale Beschwerden; rektale Schmerzen; Rektalschmerzen; Rektumschmerzen; ICD-10-GM K62.8: Sonstige näher bezeichnete Krankheiten des Anus und des Rektums; ICD-10-GM R10.2: Schmerzen im Becken und am Damm) bezeichnen Schmerzen bzw. Beschwerden im Bereich des Anus und/oder des Rektums (Mastdarm).
Anorektalschmerzen treten häufig auf.
Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) wird auf 7 % geschätzt. Sie werden im Regelfall als schmerzhaft und belastend empfunden.
Anorektale Beschwerden können Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter "Differentialdiagnosen"). Nicht selten handelt es sich bei anorektalen Schmerzen um funktionelle Beschwerden (funktionelle anorektale Schmerzen); Klassifikation siehe unter [1].
Verlauf und Prognose: Der Verlauf anorektaler Schmerzen ist abhängig von der Ursache der Beschwerden.
Eine typische Folgeerkrankung anorektaler Beschwerden ist eine Obstipation (Verstopfung) aufgrund eines reflektorischen Sphinkterspasmus (Krampf des Schließmuskels). Die Obstipation selbst führt zu einer Verstärkung der Beschwerden und somit entsteht ein circulus vitiosus ("Teufelskreis"). Viele Betroffene zögern aus Schamgefühl, einen Arzt aufzusuchen.
Literatur
- Drossman DA, Hasler WL: Rome IV – Functional GI Disorders: Disorders of Gut-Brain Interaction. Gastroenterology. 2016;150(6):1257-1261. doi: 10.1053/j.gastro.2016.03.035