Symptome – Beschwerden
Migräne

Migräne ohne Aura

Etwa 85 % der Patienten mit Migräne leiden unter dieser Form der Erkrankung.

Dabei treten die nachfolgenden Symptome beziehungsweise Beschwerden auf:

  • Einseitiger Schmerz bei 60 % der Patienten
  • Der Schmerz kann während eines Anfalls oder von einem Anfall zum nächsten die Seite wechseln
  • Schmerzcharakter: pulsierender, pochender, bohrender Schmerz
  • Attackendauer: Kopfschmerzattacken, vier bis 72 Stunden anhaltend
  • Schmerzen werden bei körperlicher Betätigung intensiver!
  • Nackenschmerzen 
  • Übelkeit (Nausea)/Erbrechen
  • Erbrechen
  • Photophobie (Lichtscheu)
  • Lärmscheu/Geräuschempfindlichkeit (Phonophobie)
  • Visuelle Symptome
  • Neurologische Ausfälle
  • Allgemeines Krankheitsgefühl

Migräne mit Aura (Migräneaura)

Etwa 10-15 % der Patienten mit Migräne leiden unter dieser Form der Erkrankung. Sie tritt meistens, aber nicht immer, halbseitig auf.
Hinweis! Bei einer Basilarismigräne (s. u.) tritt eine Aura immer beidseitig auf.

Bei der Migräne mit Aura treten die nachfolgenden Symptome beziehungsweise Beschwerden (bis zu 30 Minuten) auf
:

  • Sehstörungen wie Skotome/Flimmerskotom, Fortifikationen, Verlust des räumlichen Sehens und Unschärfe; Diplopie (Doppeltsehen, Doppelbilder)
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Sprachstörungen
  • Sensibilitätsstörungen (wie Verlust der Berührungsempfindung oder Empfindungen des Kribbelns in den Armen, Beinen und im Gesicht)
  • Lähmungserscheinungen
  • Vertigo (Drehschwindel)

Basilarismigräne

Die Basilarismigräne wird auch als Migräne mit Hirnstamm-Auroasymptomen bezeichnet.

Dabei treten die nachfolgenden Symptome beziehungsweise Beschwerden auf:

  • Ataxie (Störung der Bewegungskoordination und Haltungsinnervation)
  • beidseitige Paresen (Lähmungen)
  • starker Schwindel
  • Parästhesien (Missempfindungen)
  • Sprach-, Hör- und Sehstörungen
  • Bewusstseinsstörungen

Migräne in der frühen Kindheit

  • Die Kopfschmerzattacken bei einer Migräne sind oftmals kürzer und weniger typisch als nach der Pubertät und im Erwachsenenalter. Migräneäquivalente stehen im Vordergrund. Dazu gehören:
    • abdominelle Migräne – episodisch auftretenden mittellinienbetonten Bauchschmerzen
    • episodische Syndrome wie Erbrechen (> 4-mal/h, > 1 h-10 d)
    • benigner (gutartiger) paroxysmaler Schwindel
    • benigner paroxysmaler Torticollis (Schiefhaltung des Kopfes)
    • Koliken im Säuglingsalter
  • Vorliegen spezieller Auraformen im Kindesalter:
    • Alice im Wunderland-Syndrom, dabei wird die Umgebung größer (Makropsie) wahrgenommen, eigene Körperteile aber erscheinen kleiner (Mikrosomatognopsie) 
    • Konfusionelle Migräne (Synonym: "Fußballer-Migräne"), diese beruht auf kleinen Schädel-Hirn-Traumen (SHT), wie sie beim Fußball auftreten können; Symptome: desorientiertes Verhalten

Migräne im Alter

Jenseits des 60. Lebensjahrs ist die Erstmanifestation einer Migräne eine Rarität. 
Die relative Anzahl der Patienten, die über eine Aura berichten, nimmt im Alter zu.

Eine Unterscheidung zwischen einer Migräne und einem Spannungskopfschmerz oder einem symptomatischen Kopfschmerz kann schwer sein.

Warnzeichen (red flags)

  • Siehe dazu unter Cephalgie (Kopfschmerzen)

Weitere Hinweise

  • Charakteristisch für Migräneauren ist die Dynamik des Prozesses (Entstehung der Symptome innerhalb weniger Minuten; Veränderungen in den folgenden 10-60 Minuten) – z. B. das „Wandern“ des Flimmerskotoms im Gesichtsfeld oder Wandern des Kribbelgefühls im Arm – sowie die Dynamik der Symptome – von Sehstörungen über Sensibilitätsstörungen bis hin zu Sprachstörungen und Lähmungserscheinungen. Die Dynamik der Symptome sowie deren langsames Einsetzen und Abklingen ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu anderen neurologischen Erkrankungen (hier insbesondere gegenüber dem Apoplex).
  • Als Flimmerskotom bezeichnet man ein meist peripher beginnendes Skotom (Gesichtsfeldausfall) mit visuellen Sensationen wie Flimmern (Szintillationen) oder Lichtblitze (Photopsie). Der Gesichtsfeldausfall tritt meist zickzackförmig umgrenzt (wie Fortifikationen bzw. Teichopsie: sternförmige oder Festungsmauer-ähnliche Erscheinungen/Formen) und kann sich rasch ausbreiten. Das Flimmerskotom tritt im Rahmen einer Migräne mit Aura auf und erscheint auf beiden Augen auf derselben Seite (homonym). Die Dauer des Skotoms liegt häufig zwischen 20 und 30 Minuten.
    Differentialdiagnose (Erkrankungen mit ähnlicher bzw. nahezu identischer Symptomatik): Bei der Augenmigräne (Synonyme: ophthalmische Migräne, Migraine ophtalmique, retinale Migräne) können ähnliche visuelle Sensationen auftreten, jedoch in der Regel einseitig und von kürzerer Dauer (oft 5-20 min, selten länger).
     
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