Operation einer Nabelhernie
Nabelhernie (Hernia umbilicalis)

Bei der Nabelhernie (Hernia umbilicalis) handelt es sich um eine Form eines Eingeweidebruchs, bei dem die Bruchpforte um den Nabel liegt.
Man unterscheidet angeborene, bei Säuglingen auftretende und erworbene, bei Erwachsenen auftretende Nabelbrüche. Das bevorzugte Alter liegt im sechsten Lebensjahrzehnt und im Säuglingsalter.

Bei Säuglingen tritt sehr häufig eine Hernia umbilicalis auf. Diese hat in der Regel keine Einklemmungstendenz und bildet sich aber meist in den ersten zwei Lebensjahren spontan zurück.

Beim Erwachsenen sind Nabelhernien relativ häufig zu beobachten. Diese machen im Regelfall keine subjektiven Beschwerden. Der betroffene Patient hat sich auch mit dem vorgewölbten Aussehen des Nabels meistens abgefunden. Bei Nabelhernien mit kleiner Bruchpforte kann eine Einklemmung der Abdominalorgane auftreten (Inkarzeration) und zu erhebliche Beschwerden führen.

Indikation (Anwendungsgebiete)

  • Hernia umbilicalis (Nabelhernie)

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Allgemeine Gesundheitszustand:

    • Schwere systemische Erkrankungen, die das Risiko einer Vollnarkose oder eines chirurgischen Eingriffs erhöhen.
    • Akute Infektionen, insbesondere im Operationsbereich, die das Risiko postoperativer Komplikationen steigern.
  • Spezifische Bedingungen:

    • Lokale Hautinfektionen oder Dermatosen (Hauterkrankungen) im Operationsgebiet.
    • Schwere Koagulopathien (Blutgerinnungsstörungen), die zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen.
  • Relative Kontraindikationen:

    • Extreme Adipositas, die den Zugang und die Sichtbarkeit während der Operation erschweren kann.
    • Schwangerschaft, insbesondere im fortgeschrittenen Stadium, da der operative Eingriff das Risiko für Mutter und Fötus erhöhen kann.
  • Kleine, asymptomatische Hernien:

    • Bei kleinen, asymptomatischen Hernien ohne Einklemmungsgefahr kann in einigen Fällen auf eine Operation verzichtet werden, insbesondere wenn das Risiko des Eingriffs die potenziellen Vorteile übersteigt.

Vor der Operation

  • Medizinische Untersuchung: Eine genaue Untersuchung des Bruches und des allgemeinen Gesundheitszustandes des Patienten, um das geeignete Operationsverfahren festzulegen.
  • Bildgebende Verfahren: Ultraschall oder CT-Scan (Computertomographie) können eingesetzt werden, um die Größe und den Inhalt des Herniensackes zu bestimmen.
  • Patientenaufklärung: Der Chirurg wird den Patienten über das Verfahren, die Risiken und den erwarteten Heilungsverlauf informieren.
  • Vorbereitungen für die Anästhesie: Dies kann eine Vollnarkose oder Regionalanästhesie beinhalten, je nach Größe der Hernie und dem Gesundheitszustand des Patienten.

Das Operationsverfahren

Die Herniotomie (Synonym: Bruchoperation) ist eine Operation zur Entfernung bzw. Korrektur einer Hernie.
Bei der Operation einer Nabelhernie wird ein Schnitt in der Nabelregion gemacht, um die betroffenen Strukturen freizulegen. Danach wird meist ein Kunststoffnetz eingelegt und die einzelnen Schichten gut vernäht, um die Bruchpforte zu schließen.

IN einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass selbst bei kleineren Nabelbrüchen mit einem Durchmesser von einem bis vier Zentimetern der Einsatz eines Netzes die Rezidivrate (Wiederauftreten der Erkrankung) gegenüber einer reinen Nahtreparatur verringert. Nach einer maximalen Nach­beobachtung von 30 Monaten gab es in der Netzgruppe weniger Rezidive als in der Nahtgruppe (4 % versus 17 %) [1].

Welche Form der Operation gewählt wird, hängt vom Zustand, dem genauen Befund und den Begleiterkrankungen des Patienten ab.

Die Operation wird überwiegend in Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) oder Regionalanästhesieverfahren durchgeführt.
Sie kann auch ambulant durchgeführt werden.
Operationsdauer: 0,5-1 Stunde

Nach der Operation

  • Schmerzmanagement: Schmerzmittel werden zur Linderung von Beschwerden nach der Operation verabreicht.
  • Überwachung auf Komplikationen: Achten auf Anzeichen von Infektionen, Blutungen oder anderen Komplikationen.
  • Wundpflege: Anweisungen zur Pflege der Operationsstelle, um Infektionen zu vermeiden.
  • Aktivitätsbeschränkungen: Einschränkungen bei körperlichen Aktivitäten, um die Heilung zu fördern und das Risiko eines Rezidivs zu verringern.

Mögliche Komplikationen

  • Wundheilungsstörungen und Infektionen: Diese können durch eine sorgfältige Wundpflege und Hygiene minimiert werden.
  • Blutungen: Kleinere Blutungen sind häufig, aber größere Blutungen können eine weitere Behandlung erfordern.
  • Nerven- oder Gefäßschädigungen: Diese sind selten, aber möglich, besonders bei großen oder komplizierten Hernien.
  • Rezidiv: Das Wiederauftreten der Hernie kann vorkommen, insbesondere wenn die Bruchpforte nicht vollständig verstärkt wird.
  • Narbenhernien (Narbenbruch): Entstehen oft an der Operationsstelle und können eine weitere chirurgische Behandlung erfordern.

Die Operation einer Nabelhernie im Erwachsenenalter ist ein sicheres Verfahren, um dadurch bedingte Komplikationen zu vermeiden.

Literatur

  1. Kaufmann R et al.: Mesh versus suture repair of umbilical hernia in adults: a randomised, double-blind, controlled, multicentre trial. The Lancet Volume 391, No. 10123, p860-869, 3 March 2018 doi: https://doi.org/10.1016/S0140-6736(18)30298-8

     
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