Peak-Flow-Messung

Als Peak Flow (engl.: peak expiratory flow, PEF; Synonyme: PEF-Wert; exspiratorischer Spitzenfluss; maximale exspiratorische Atemstromstärke) wird der Luftstrom, genauer gesagt die maximale Atemstromstärke, bei einer forcierten starken Exspiration (Ausatmung) bezeichnet.

Der
PEF-Wert wird im Rahmen der Spirometrie bestimmt und kann aus dem Fluss-Volumen-Diagramm abgelesen werden. Eine weitere Messmethode – die auch vom Patienten selbst durchgeführt werden kann – ist die Messung mit einem Peak-Flow-Meter (siehe unten).

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Die Peak-Flow-Messung ist u. a. ein wichtiges Hilfsmittel zur Unterscheidung einer Asthma-Erkrankung von einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sowie zur Verlaufsbeobachtung bei Asthma bronchiale.

Das Verfahren

Die Messung wird mittels Peak-Flow-Meter durchgeführt.
Der Wert wird in l/sec oder l/min angegeben und mit Normalwerten verglichen. Das Ergebnis wird dann in Prozent vom Normal-Wert angegeben. Die Normal-Werte für den Peak-Flow sind abhängig von Geschlecht, Alter und Körpergröße und somit individuell verschieden.

Hinweise zur Durchführung für den Patienten: Nach einer tiefen Einatmung halten Sie für einen kurzen Moment die Luft an. Währenddessen führen Sie das Gerät, welches mit einem Mundrohr versehen ist, waagerecht zum Mund. Das Mundrohr wird dabei fest von den Lippen umschlossen, damit keine Luft entweichen kann. Anschließend müssen Sie so schnell und so stark Sie können in das Mundrohr ausatmen.

Im zweiten Schritt wird der Arzt Ihnen – soweit Ihr Peak-Flow unterhalb des Normbereiches liegt – ein bronchiendilatierendes (brochienerweiterndes) Spray (ß-2-Mimetikum: z. B -400 μg Salbutamol) verabreichen. So wird getestet, ob sich durch das Spray die Atemwege erweitern lassen.
Ist dies der Fall, so ändert sich auch der Peak-Flow deutlich zum Positiven – der Wert steigt an – und es liegt höchstwahrscheinlich eine Asthma-Erkrankung vor.
Bleibt der zuvor erniedrigte Peak-Flow nach dem Versuch der Bronchodilatation (Atemwegserweiterung) weiterhin erniedrigt, spricht dieses eher für eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD).

Der Peak-Flow-Meter kann auch zur Verlaufskontrolle zu Hause angewendet werden.
Hierzu werden in der Regel mehrmals täglich vor der Medikamenteneinnahme jeweils drei Messungen durchgeführt, von denen der höchste Messwert notiert wird. Um zu überwachen, ob die Medikamente gut wirksam sind, wird – soweit der Arzt dieses empfiehlt – auch nach der Einnahme erneut eine Messung durchgeführt werden.

Es empfiehlt sich, ein Tagebuch zu führen und die Werte regelmäßig zu kontrollieren. So können Sie und Ihr Arzt genau sehen, ob die Atemwege frei sind und ob die Medikamente ausreichend wirksam sind und regelmäßig eingenommen werden. Gleichzeitig kann ein bevorstehender Asthmaanfall erkannt und durch die rechtzeitige Einnahme von Medikamenten mitunter verhindert werden.

PEF-Wert und therapeutische Konsequenzen

PEF
Beurteilung
Therapie
80-100 % des PBW Beschwerdefreier Patient
 Aktuelle Therapie weiterführen
60-80 % des PBW
Zunehmende Beschwerden:
  • Keuchen
  • Brustenge
  • Husten
  • Kurzatmigkeit
  • Nachts aufwachen mit Asthmasymptomen
  • Verminderte Fähigkeiten Tagesaktivitäten zu verrichten
 Umgehende Therapieeinleitung bzw. -intensivierung (nach Absprache mit dem Arzt)
< 60 % des PBW
Absoluter Notfall!

Eines oder mehrere Warnzeichen können vorkommen:
  • Zunehmend immer schwerer zu atmen 
  • Nicht in der Lage sein zu schlafen oder Tagesaktivitäten zu verrichten wegen Atembeschwerden
 Sofortige Arztkonsultation

PBW (= persönlicher Bestwert):

  • bester Peak-Flow-Wert nach ca. 14-tägiger Messung
  • unter optimaler medikamentöser Therapie
  • in einer stabilen Phase der Erkrankung

Weiterer Hinweis

  • Der PEF-Wert am Morgen sollte gegenüber dem Abend zuvor gemessenen Wert nicht um mehr als 10 % schwanken: Ist diese sogenannte PEF-Variabilität > 20 %, spricht das für eine unzureichende Therapie des Asthma bronchiale.

     
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