DaTSCAN™-Szintigraphie

Die DaTSCAN™-Szintigraphie, auch als Dopamintransporter-Szintigraphie bekannt, ist ein fortschrittliches nuklearmedizinisches Verfahren, das spezifisch die Dopamintransporter im Gehirn darstellt. Diese Technik wird primär eingesetzt, um Parkinson-Syndrome von anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie dem essentiellen Tremor zu differenzieren. Ein normales DaTSCAN™-Ergebnis kann das Vorliegen eines Parkinsonsyndroms mit einer Zuverlässigkeit von 97 % ausschließen.

Beurteilbare Strukturen

Die DaTSCAN™-Szintigraphie ermöglicht die Visualisierung der Integrität der striatalen Dopamintransporter. Eine verminderte Darstellung dieser Transporter deutet auf eine Dysfunktion (Fehlfunktion) der dopaminergen Neuronen hin, was typisch für Parkinson-Syndrome ist.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Verdacht auf Morbus Parkinson*
  • Verdacht auf Multisystematrophie (MSA) – neurologische Erkrankung, die schnell fortschreitet
  • Verdacht auf Progressive supranukleäre Blicklähmung (PSP) – neurologische Erkrankung unklarer Ursache, die vor allem mit Demenz, Blicklähmung und Rigor einhergeht
  • Verdacht auf essentiellen Tremor (Zittern)

*Weil bei einem Morbus Parkinson die Dopamin-freisetzenden Nervenzellen zugrunde gehen, beim essentiellen Tremor aber nicht, kann man die beiden Krankheiten gut differenzieren: Ein normales Ergebnis im DaTSCAN™ kann ein Parkinsonsyndrom zu 97 % ausschließen!

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

Relative Kontraindikationen

  • Laktationsphase (Stillphase) – das Stillen muss für 48 Stunden unterbrochen werden, um eine Gefährdung des Kindes zu verhindern.
  • Wiederholungsuntersuchung – innerhalb von drei Monaten sollte aufgrund der Strahlenbelastung keine Wiederholung einer Szintigraphie durchgeführt werden.

Absolute Kontraindikationen

  • Gravidität (Schwangerschaft)
  • Jodunverträglichkeit ("Jodallergie")

Vor der Untersuchung

  • Patienten sollten mindestens 6 Stunden vor der Untersuchung nüchtern bleiben.
  • Überprüfung und Anpassung der Medikation, insbesondere neurologische und psychiatrische Medikamente, da diese die Aufnahme des Tracers beeinflussen können.
  • Aufklärung über mögliche Risiken und das Prozedere der Szintigraphie.

Das Verfahren

Bei der DaTSCAN™-Szintigraphie handelt es sich um eine Untersuchung der Dopamin-freisetzenden Nervenzellen, die bekannterweise für das Krankheitsbild des Morbus Parkinson von entscheidender Bedeutung sind. Dabei wird Jod-123-FP-CIT oder Jod-123-ß-CIT als radioaktiv-markiertes Pharmakon benutzt. Dieses wird intravenös (in die Vene) injiziert und verteilt sich dann im Körper, vor allem im Gehirn. 

Bei den Radiopharmaka handelt es sich um einen Stoff mit kurzer Halbwertszeit, sodass diese unbedenklich eingesetzt werden können.

Circa drei Stunden nach der Injektion werden SPECT-Aufnahmen (Schichtaufnahmen) mittels eines Kamerasystems durchgeführt. Hierfür muss der Patient eine Dreiviertelstunde ruhig liegen, während die Kamera langsam um seinen Kopf kreist. Insgesamt sollte der Patient mit fünf Stunden für die gesamte DaTSCAN™-Untersuchung rechnen.

Mögliche Befunde

  • Normal: Homogene Verteilung des Tracers im Striatum, keine signifikanten Asymmetrien.
  • Pathologisch: Verminderte oder asymmetrische Aufnahme des Tracers, insbesondere im Putamen, was auf neurodegenerative Veränderungen hinweist.
    Hinweis: Das Putamen (äußerer Linsenkern) ist ein paarig angelegtes telencephales Kerngebiet, das zum extrapyramidal-motorischen System gehört.

Nach der Untersuchung

  • Kurze Nachbeobachtungszeit zur Überwachung möglicher akuter Reaktionen auf das Radiopharmakon.
  • Patienten sollten zur Minimierung der Strahlenexposition ausreichend Flüssigkeit zur Förderung der Ausscheidung des Tracers aufnehmen.

Mögliche Komplikationen

  • Jodunverträglichkeit ("Jodallergie")
  • Bei der intravenösen Applikation des Radiopharmakons kann es zu lokalen Gefäß- und Nervenläsionen (Verletzungen) kommen.
  • Die Strahlenbelastung durch das verwendete Radionuklid ist eher als gering einzustufen. Trotzdem ist das theoretische Risiko eines strahleninduzierten Spätmalignoms (Leukämie oder Karzinom) erhöht, sodass eine Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen sollte.

     
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