Labordiagnostik
Lungenembolie

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild [zur Basisdiagnostik; bei Verwendung von unfraktioniertem Heparin (UFH) regelmäßigen Kontrolle der Thrombozytenzahl]
  • CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit)
  • Blutgasanalyse (BGA)
  • D-Dimere (Endprodukt der Proteolyse des Fibrins) – Indikation: bei Verdacht auf Lungenembolie
    Beachte: Die Spezifität (Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich Gesunde, die nicht an der betreffenden Erkrankung leiden, im Test auch als gesund erkannt werden) des D-Dimer-Test bei Verdacht auf Lungenembolie nimmt mit zunehmendem Alter ab. Alternativ sollte deshalb zum fixen D-Dimer-Schwellenwert von 500 ng/ml ein altersadjustierter Cut-off Wert eingesetzt werden, welcher bis zum 50. Lebensjahr bei 500 und ab dem 50. Lebensjahr beim 10-Fachen des Lebensalters  (Alter × 10 µg/l für Patienten älter als 50 Jahre) liegt.
    • (ohne Schock) bei niedrigem Risikoscore (s. a. unter "Körperlicher Untersuchung" Wells-Score zur Bestimmung der klinischen Wahrscheinlichkeit einer Lungenembolie)
      Beachte: Bei hohem Score (Wells-Score von mindestens 2 Punkten in der vereinfachten Version) sofortige CTPA (Computertomographie der Pulmonalarterien)/V/P-Szintigraphie (Ventilations-/Perfusionsszintigraphie)
    • negativer prädiktiver Wert 99,3 % [1], somit zum Screening geeignet! 
      Falls positiv: CTPA (Computertomographie der Pulmonalarterien), V/P-Szintigraphie (Ventilations-/Perfusionsszintigraphie) [2]
  • Hochsensitives kardiales Troponin T (hs-cTnT) oder Troponin I (hs-cTnI) – bei Verdacht auf Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
  • NT-proBNP (N-terminales pro brain natriuretic peptide) – bei Verdacht auf Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
  • Gerinnungsparameter – PTT, Quick

Weitere Hinweise

Die nachfolgenden Hinweise beziehen sich auf den Geneva-Score zur Beurteilung der Wahrscheinlichkeit einer Lungenembolie (s. u. "Körperliche Untersuchung"):

  • Niedriger oder intermediärer klinischer Wahrscheinlichkeit einer LE: D‑Dimer-Test (vorzugsweise mit hochsensitivem Test) [ESC Guidelines: Empfehlungsgrad  IA]
  • Hoher klinischer Wahrscheinlichkeit einer LE oder D‑Dimer-Test oberhalb des Cut-off-Wertes: Durchführung einer CT‑A zur Sicherung der Diagnose

Literatur

  1. Perrier A et al.: Non-invasive diagnosis of venous thromboembolism in outpatients. Lancet 1999; 353:190-195
  2. Konstantinides S et al.: 2014 ESC Guidelines on the diagnosis and management of acute pulmonary embolism. European Heart Journal 2014; 35: 3033-3080; doi: 10.1093/eurheartj/ehu283

Leitlinien

  1. 2019 ESC Guidelines for the diagnosis and management of acute pulmonaryembolism developed in collaboration with the European Respiratory Society (ERS) – The Task Force for the diagnosis and management of acute pulmonary embolism of the European Society of Cardiology (ESC), Eur Heart J 2020;41,4:543-603https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehz405
     
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