Fremdkörperaspiration – Folgeerkrankungen

Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch eine Fremdkörperaspiration mit bedingt sein können:

Atmungssystem (J00-J99)

  • Aspirationspneumonie (Lungenentzündung) – bei Verbleib des kontaminierten Fremdkörpers in den Atemwegen
  • Atelektasen (fehlende Belüftungen von Lungenabschnitten)
  • Bronchiektasen (Synonym: Bronchiektasie) – dauerhaft bestehende irreversible sackförmige oder zylindrische Ausweitungen der Bronchien; Symptome: chronischer Husten mit "maulvoller Expektoration" (großvolumiger dreigeschichteter Auswurf: Schaum, Schleim und Eiter), Müdigkeit, Gewichtsverlust und eine verringerte Leistungsfähigkeit
  • Bronchitis (Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien), chronische
  • Lungenabszess (abgekapselte Eiteransammlung in der Lunge)
  • Pneumothorax – Kollaps der Lunge, der durch eine Luftansammlung zwischen der Pleura viszeralis (Lungenfell) und der Pleura parietalis (Brustfell) bedingt ist
  • Stenosen (Verengungen) durch Granulationsgewebe oder Narben
  • Überblähung der Bronchien – der Einstrom von Luft ist durch den Fremdkörper nicht beeinträchtigt, aber der Ausstrom
  • Verlegung der großen Atemwege – führt zu massiver Dyspnoe (Luftnot), Zyanose (bläuliche Verfärbung von Haut und zentralen Schleimhäuten, z. B. Zunge), Hypoxie (Sauerstoffmangel), Asystolie (Herzstillstand), im schlimmsten Fall zum Tod
  • Bei unerkannter Fremdkörperaspiration:
    • Chronischer Husten
    • Rezidivierende (wiederkehrende) pulmonale (die Lunge betreffende) Infekte

Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (R00-R99)

  • Bolustod (Tod aufgrund eines reflektorischen Herzstillstands, der durch einen größeren Bolus (Fremdkörper) im Bereich des Pharynx (Rachen) oder Larynx (Kehlkopf) ausgelöst wird) – lebensrettende Sofortmaßnahme bei drohender Erstickung oder Bolustod ist das Heimlich-Manöver, auch Heimlich-Handgriff genannt.
    Vorgehensweise: Der Helfer umfasst mit seinen Armen von hinten den Oberbauch des Patienten und bildet dabei mit einer Hand eine Faust, die er unterhalb der Rippen und des Brustbeins legt. Anschließend greift er mit der anderen Hand die Faust und zieht sie dann ruckartig kräftig gerade nach hinten zu seinem Körper. Dadurch entsteht eine Druckerhöhung in der Lunge, die den Fremdkörper aus der Luftröhre befördern soll. Das Manöver darf bis zu fünfmal durchgeführt werden.
    Kontraindikationen (Gegenanzeigen): Bewusstlosigkeit, Zustand nach Ertrinken, nicht komplett verschlossene Atemwege (z. B. durch Fischgräte), Alter < 1 Jahr
  • Hämoptysen (Bluthusten)